1.500 Unterschriften für die „Scala“ übergeben

1.500 Unterschriften für die „Scala“ übergeben

Klagenfurt (04.10. 2013) 1.500 Unterschriften wurden für den Erhalt der Scala gesammelt. Heute wurden diese Bürgermeister Christian Scheider überreicht. Ida Ates, Enkelin von Scala-Architekt Klaus Mayr: „Mein Großvater und seine Arbeit haben mich sehr geprägt, die Scala war und ist in meinem Leben sehr präsent, ich bin mit ihr aufgewachsen“, so die 18-jährige Maturantin. „Der Erhalt seines Lebenswerks ist mir ein großes Anliegen.“ Auch Grünen-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, die Ida Ates bei der Übergabe begleitete, appellierte nochmals an den Bürgermeister, sich als oberste Bauinstanz der Landeshauptstadt für den Erhalt des Klagenfurter „Wahrzeichens“ stark zu machen.

Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann: „Die Auswahl des Siegerprojektes ist für viele Kunstinteressierte und Architekten nicht nachvollziehbar. Der Öffentlichkeit sind weder die eingereichten sechs Entwürfe bekannt, noch, warum letztlich der Drittgereihte zum Zug kam. Zwingende Vorgabe hätte der Erhalt und die Integration der Scala in die Planung sein sollen. Sowohl von der Stadtplanung als auch von der Ortsbildpflegekommission und der Jury gab es keine Unterstützung für den Erhalt der Scala. 1.500 Kunstinteressierte, die für den Erhalt der Scala unterschrieben haben, können das nicht verstehen. Die Scala ist nicht nur Angelegenheit des Vereins „Rettet das Kind“, dem Betreiber von Minimundus, sondern eine Angelegenheit der Stadt, da sie zu einem Wahrzeichen geworden ist. Wir werden uns nicht damit abfinden, dass der Abriss der Scala beschlossene Sache sein soll“, betont Schmid-Tarmann, die auch Stadtplanungsreferentin Maria-Luise Mathiaschitz auffordert, sich für den Erhalt der Scala einzusetzen.

Die Scala, die 1989 vom Architekten Klaus Mayr geschaffen wurde, ist längst zu einem Wahrzeichen von Klagenfurt geworden. Das viaduktähnliche Bauwerk von Architekt Klaus Mayr ragt weithin sichtbar in den Himmel und symbolisiert gleichermaßen eine Treppe von der großen Welt, der Realität, zur kleinen Welt Minimundus.

Grünen-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann brachte bereits im September 2012 einen Antrag ein, die Scala in die Ausbaupläne zu integrieren und keinesfalls abzureißen. Den Sommer über sammelte die Familie von Architekt Klaus Mayr, der sich krankheitsbedingt nicht selbst gegen den Abriss „seiner“ Scala zur Wehr setzen kann, 1.500 Unterschriften.

Unterstützung gibt es aus der Bevölkerung, der Architektenschaft und von KunstexpertInnen. So hatte beispielsweise der Grazer Universitätsprofessor Richard Kriesche (Medienkünstler und Medientheoretiker) bereits am 7. August 2013 einen Brief an Kulturlandesrat Wolfgang Waldner geschickt, um den Abriss der Scala zu verhindern. In dem Schreiben spricht Kriesche von einem „philosophischen kunstwerk“ und bezeichnet den Abriss der Scala als „vandalenstück“. Er spart auch nicht mit Kritik an der Stadtregierung: „(…) die stadt klagenfurt in deren agenda der abriss fällt, ist, wie sich zeigt, unfähig, den wert – kunstwert (!) von SCALA zu erkennen (…)“. Waldner fordert er auf, den Abriss der Scala zur Chefsache zu machen, „… denn die stadt klagenfurt gibt mit dem abriss zu erkennen, dass sie die nachhaltigen schädigungen des kulturprofils eines ganzen landes nicht erkannt hat.“

Fotos (2):
Pinter/KK