Ankauf des Winkler-Vorlasses bringt gesellschaftlichen Mehrwert

Mit der heutigen Gemeinderatssitzung werden wir KärntnerInnen, das Musilinstitut und das Kärntner Literaturarchiv um eine schöne Sammlung reicher sein, freut sich GRin Evelyn Schmid-Tarmann

„Zwei Jahre hat es gedauert, bis der Vertrag unter Berücksichtigung der Urheberrechte, der Nutzungsrechte für Öffentlichkeit und literaturwissenschaftliche Forschung sowie die Auszahlungsmodalitäten unter Dach und Fach war“, stellt GRin Schmid-Tarmann fest und hat sogar ein gewisses Verständnis für die Unzufriedenheit der FPÖ-MandatarInnen über die lange Dauer. „Die Gehässigkeiten über die Person Winkler hätten sie sich allerdings verkneifen können, denn Josef Winkler zählt zu den bedeutendsten Vertretern österreichischer Literatur seit 1945. Er ist eben kein bequemer Zeitgenosse für Rechtspopulisten, aber er wollte immer, dass sein Werk in Kärnten bleibt“, fügt sie hinzu.

Die Bedeutung des Schriftstellers und seiner Werke für die deutschsprachige Gegenwartsliteratur ist herausragend. Vielfach ausgezeichnet u.a. mit dem österreichischen Staatspreis für Literatur (2007) und dem renommiertesten deutschsprachigen Literaturpreis, dem Georg-Büchner-Preis (2008), darf Josef Winkler ohne weiteres mit Elfriede Jelinek oder Peter Handke in einem Atemzug genannt werden. Die Alpe-Adria Universität Klagenfurt hat ihm im Jahr 2009 das Ehrendoktorat verliehen.

„Umso mehr freut es mich, dass auch die Stadt Klagenfurt seine Leistungen würdigt und sein Œvre für die Wissenschaft und die breite Öffentlichkeit gemeinsam mit dem Land Kärnten erworben hat“, freut sich die Grüne Kultursprecherin und erinnert sich: „Die österreichische Nationalbibliothek bemühte sich, den Winkler-Vorlass zu erwerben, was ihr schon bei Peter Handke und Ingeborg Bachmann gelungen ist.
Die Vor- bzw. Nachlässe von Christine Lavant, Peter Turrini und Gert Johnke sind leider nicht in den Besitz Kärntens gelangt.“

Mit der heutigen Gemeinderatssitzung wird nun die endgültige Zustimmung zur Ankaufsabwicklung erfolgen und wir KärntnerInnen, das Musilinstitut und das Kärntner Literaturarchiv werden um eine schöne Sammlung reicher sein“, betont Schmid-Tarmann abschließend.