Bachmann-Wettbewerb in voller Länge!

„Literatur-Lesungen lassen sich nicht wie Videoclips gestalten!“, kritisierte Kultursprecherin Evelyn Schmid-Tarmann vergangenen Juni die Verkürzung der renommierten Tage der deutschsprachigen Literatur um die Hälfte. Für alle Literaturbegeisterten war der Ablauf des Bachmann-Wettbewerbes bereits zur Tradition geworden: Mittwochabends wurde eröffnet und am darauf folgenden Sonntag endete er mit der Preisverleihung. Die gesamte Veranstaltung wurde live von ORF und 3SAT übertragen. „Im Jahr 2008 wurde dem renommierten Bachmannpreis in seinem 32. Bestandsjahr, wie es Kulturredakteurin Marianne Fischer formulierte, „ein Tag geklaut“ und „dauerte fortan nur mehr von Donnerstag- bis Samstagabend!“, beklagt Schmid-Tarmann. Die 3sat-Redaktionsleiterin Dr. Margit Czöppan begründete die Kürzung damit, dass der Bewerb nun komprimierter und weniger langatmig sei. „Doch sowohl die Literaten wie auch das Publikum wirkten gehetzt, die Abfolge gestaltete sich fließbandgleich und die Jury hatte keine Zeit, ihre Entscheidung zu überschlafen!“, resümiert die Grün-Gemeinderätin.

Ein Argument des zuständigen Kulturstadtrates waren die durch die Veranstaltungsverkürzung eingesparten Kosten. Kultursprecherin Schmid-Tarmann fragte am 24. Juni 2008 im Zuge einer Presseaussendung entsetzt nach: „Sind die Tage der deutschsprachigen Literatur gezählt?“ „Dieser ?schönste Betriebsausflug der Literaturszene’, wie ihn Hanns-J. Ortheil, Bachmannpreisträger 1982 nannte, muss zukünftig wieder in der gewohnten und vollen Länge stattfinden!“, fordert die Kultursprecherin der Grünen Klagenfurt Evelyn Schmid-Tarmann vom Stadtsenat ein.