Bahnhofstraße nur für Fahrrad-Kamikaze

Um zur Arbeit oder
in die Schule zu gelangen, satteln immer mehr KlagenfurterInnen aufs Fahrrad
um. Neben dem Frühlingsbeginn sind die schlechten STW-Busverbindungen, das
teure Park&Ride und der hohe Spritpreis dafür die Hauptgründe. Von den
20.000 PendlerInnen, die täglich in die Kärntner Landeshauptstadt kommen,
fahren viele mit dem Zug und danach vom Bahnhof mit dem Drahtesel weiter. Doch
gerade die Bahnhofstraße zeigt schnell, dass Radfahren in Klagenfurt teilweise
die Hölle auf Rädern ist. Die Bahnhofstraße ist verkehrsreich, besitzt aber keinen
Radweg. Um den Gefahren des motorisierten Berufsverkehrs auszuweichen, nehmen
viele den schmalen Gehsteig, den sich die RadfahrerInnen dann mit
FußgängerInnen teilen. Konflikte sind so vorprogrammert. Ab der Landesregierung
ist für RadfahrerInnen überhaupt Stopp durch eine Straßenverengung und Einbahnführung.
Nur Rad-Kamikaze fahren hier weiter in Richtung Norden.

„Um vom Bahnhof zum
Alten Platz zu gelangen, ist man gezwungen, zeitraubende Routen über
Schleichwege zu wählen bzw. in den fließenden Verkehr zu wechseln. Direkt führt
kein Radweg vom Hauptbahnhof über die Bahnhofstraße in die Innenstadt. Eine
direkte Verbindung muss hergestellt werden!“, fordert Grün-Gemeinderätin Evelyn
Schmid-Tarmann mittels Gemeinderatsantrag. „Außerdem muss der Radweg für die
Verkehrssicherheit farbig gekennzeichnet werden!“, so GRin
Schmid-Tarmann weiter.

Generell ist es in
Klagenfurt kaum möglich, auf einem durchgehenden Radweg in die Innenstadt zu
gelangen, denn auch entlang der Rosentalerstraße und der Feldkirchnerstraße enden
Radwege abrupt und münden in Hauptverkehrsadern. „Radwege sind in Klagenfurt
die Stiefkinder der Verkehrspolitik! Es gibt zwar am Stadtrand schöne Radwege
für Ausflüge, doch an das Rad als alltägliches Verkehrsmittel hat man bei der
Planung kaum gedacht. Ich vermute, weil die Verkehrsplaner mit dem Auto kommend
direkt in der Lindwurmgarage parken“, kritisiert GRin Schmid-Tarmann.

„Damit in Klagenfurt
das umweltfreundliche Fahrrad gerne benutzt wird und die Radwege auch für (Schul-)Kinder
sicher sind, muss noch viel passieren!“, zieht die Grün-Gemeinderätin ihr
Fazit. Für sie wäre – auch im Zuge der Belebung der Bahnhofstraße – ein Radweg vom
Bahnhof Richtung Norden der erste Schritt für eine Verbesserung.