Bauklotz -„Wohnoase“ zerstört das letzte städtische Dorf St. Martin

„Wie
konnte die Stadtplanung diesen Plan überhaupt zur Bauverhandlung
zulassen?“ fragt sich Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.
Im
dörflichen Stadtteil St. Martin soll durch die Firma Riedergarten
Immobilien ein Großbau genannt „Wohnoase Kreuzbergl – St. Martin“
entstehen, der durch seine 73 Meter Länge in geschlossener Bauweise
eher wie ein Sanatorium am Waldesrand wirkt. Nicht der Bauordnung
entsprechen die drei Geschoße mit einem zusätzlichen vierten
Garagengeschoss, das die zulässige Bauhöhe überschreitet und so
als viertes Geschoss gerechnet werden muss (§2 KBPVO/ in diesem
Gebiet gilt die Zone 2). Diese Garage, welche für 35 bis 50
Fahrzeuge gedacht ist, soll ebenerdig in den Hang gebaut werden. Doch
anstatt die Baugenehmigung abzuwarten, werden die 21 exklusiven
Eigentumswohnungen bereits vermarktet.

GRin
Schmid-Tarmann
berichtet von der Bauverhandlung, welche am 22.04.2010 stattfand:
„Der Bauklotz passt nicht in das Ortsbild. Entsprechend zahlreich
und massiv waren daher auch die Einsprüche der AnrainerInnen. Sie
bemängelten unter anderem, dass durch die Zusammenlegung von zwei
Grundstücken die erlaubte Geschoßflächenzahl (GFZ) von 0,65, die
für diese Gegend mit Einfamilienhäusern ohnedies viel zu hoch ist,
nun das Maximum von 0,79 zur Profitmaximierung ausgeschöpft wird.
Weiters würden vorgeschriebene Abstände zu Grundstücksgrenzen
nicht eingehalten… Die Liste der Einsprüche lässt sich beliebig
verlängern.“

Eine
Anrainerin beklagte beispielsweise, dass öffentlicher Grund, der
seit Menschengedenken von den BewohnerInnen von St. Martin benutzt
wurde, stillschweigend dem Riedergarten-Baugrund zugeschlagen wurde,
eine alte Mauer sei dafür geschleift worden. GRin
Schmid-Tarmann vermutet, um die GFZ noch mehr ausnutzen zu können
und bezieht abschließend folgende Position: „Dieser Monsterbau
würde das gesamte Ortsbild beeinträchtigen.
Bei Baugenehmigungen in diesem sensiblen Stadtteil muss auf den
dörflichen Charakter St. Martins Bedacht genommen werden. Bei dem
Bauplan denke ich eher an ein Altenwohnheim als an exklusive
„Wohnoasen“, dieser Bau darf niemals eine Baugenehmigung
erhalten!“