Bauskandal in Wölfnitz: „Politik des Drüberfahrens!“

Der „Wohnpark Weg am Hügel“ soll mitten in Wölfnitz auf einem felsigen Hang über einer Reihenhaussiedlung errichtet werden. „Zuvor müssen etwa 8.000 m³ Fels gesprengt werden. Die zu erwartenden Schäden an den angrenzenden Häusern sind nicht abschätzbar“, warnt Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann. „Die Sprengung ist ein massiver Eingriff in die Natur – und das mitten im Dorfgebiet. Die Frage ist, wer die Haftung für Schäden übernimmt. Die Stadt Klagenfurt?“, fragt sich Schmid-Tarmann.

Die Gemeinderätin kann nicht verstehen, wie die Stadt ein viergeschoßiges Bauprojekt, welches der Bebauungsplanverordnung widerspricht, überhaupt genehmigen konnte. „Den Empfehlungen der Ortsbildpflegekommission und des Stadtentwicklungsplanes 2000 wurde nicht entsprochen. Die Einwände der Bürgerinitiative und die 500 Unterschriften sind der Stadtplanungsreferentin offenbar egal“, kritisiert Schmid-Tarmann, die Vize-Bgm. Mathiaschitz daran erinnert, dass sie und alle übrigen Stadtsenatsmitglieder 2005 gegen das Projekt gestimmt haben.

Für die Grünen ist jedenfalls klar, dass „Wohnkolosse“ wie sie in St. Martin, Viktring oder jetzt auch in Wölfnitz errichtet werden, „das Ortsbild zerstören. All diese Projekte sind symptomatisch für die gegenwärtige Politik des Drüberfahrens in unserer Stadt“, alarmiert Schmid-Tarmann. „Die Vorgangsweise ist immer gleich: Überdimensionierte, konformistische Planung, zweifelhafter wirtschaftlicher Nutzen für Einzelne und wenig Respekt vor den BewohnerInnen und der Umwelt. Einwände werden als unbegründet abgeschmettert und die Baulobby freut sich. In allen Stadtteilen bleiben frustrierte AnrainerInnen fassungslos zurück“, fasst Schmid-Tarmann die Situation zusammen. „Es kann nicht sein, dass in dieser Stadt die Interessen der Bauwirtschaft permanent vor die der BürgerInnen gestellt wird!“, so die Gemeinderätin, die den AnrainerInnen im Kampf gegen das Bauprojekt weiterhin ihre volle Unterstützung zusichert.