„Beton-Tsunami“ überrollt Klagenfurter Vorstadt

Klagenfurt (08. August 2012) Der „Beton-Tsunami“, wie Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann den ungebremsten Bauboom nennt, überrollt in den letzten Jahren vor allem die westlichen, städtischen Randgebiete Klagenfurts. Das Zubetonieren der letzten Grünflächen mit der stets gleichen Bauweise von immer den gleichen zwei bis drei Bauunternehmern stößt auf immer größere Widerstände seitens der Bevölkerung und  löst auch Unverständnis bei jenen aus, die sich mit moderner Architektur und Stadtentwicklung befassen, aber nicht Teile des Systems sind. Dabei wird systematisch vorgegangen. GRin Schmid-Tarmann berichtet:
„In den letzten Legislaturperioden wurden vor allem in den seenahen, westlichen Stadtteilen die Bauzonen so abgeändert, dass Teile von Waidmannsdorf und rund um das Stift Viktring Zone1-Gebiet, also eine 6stöckige Bebauung, wie in der Innenstadt ermöglicht wurden. Für Grundbesitzer bedeutet dies eine enorme Wertsteigerung und ein Profitgewinn bei möglichst dichter Bebauung.“

Sieht man sich nun das Projekt „Dermuthwiese“ an, den aktuellen großen Aufreger rund um den drei Hektar großen Besitz angrenzend an den Lakesidepark in der Kranzmayerstraße, bleibt nur die Verwunderung, dass am Rande des „Natura 2000 – Gebietes“ am Ende der Siedlung, nicht wie im Stadtentwicklungskonzept vorgeschrieben, abgeflacht gebaut wird. 15 große Blöcke mit bis zu fünf Geschoßen sind geplant und ließen bei der Informationsveranstaltung der Stadtplanungsreferentin die Emotionen der AnrainerInnen hochkochen. Seither gibt es eine Flut an Einwendungen, die auch an alle Mitglieder des Gemeinderates ergehen. Es hat ebenso einen schlechten Beigeschmack, wenn z.B. hier die Liegenschaft des – jüngst verstorbenen – ehemaligen Vizebürgermeisters in der damals vorstädtischen Einfamilienhaus-Gegend in Zone 1 umgewidmet werden.

Im Herbst soll nun im Gemeinderat dieses umstrittene Großbauprojekt abgesegnet werden. „Wie die Erfahrung zeigt, wird vorher wohl zur Beruhigung der AnrainerInnen am Projekt gefeilt und gefeilscht werden. Außer der Profitmaximierung der Betreiber gibt es grundsätzlich keinen triftigen Grund, die letzten freien Grünflächen „brutalistisch“ zu zu betonieren, zum Nachteil der Lebensqualität der EinwohnerInnen eines ganzen Viertels“, so GRin Evelyn Schmid-Tarmann abschließend.