„Biomasse statt Heizöl für Klagenfurts Heizkraftwerk!"

Klagenfurt (09.12.2004) – "Während in ganz Österreich Biomasse-Heizkraftwerke wie Schwammerl aus dem Boden schießen, setzt die Stadt Klagenfurt auf fossile Energieträger", kritisiert Klagenfurts Grünen-Obmann GR. Matthias Köchl.

Der Plan der Klagenfurter Stadtwerke, die Heizölkessel des Heizkraftwerks um 35 Millionen zu erneuern, statt sie auf Biomasse umzurüsten, soll bereits nächste Woche im Aufsichtsrat abgestimmt werden. Die Grünen fordern die Stadt Klagenfurt, Vorstand und Aufsichtsrat auf, die Entscheidung nochmals zu überdenken und zumindest eine Teil-Lösung mit Biomasse in Erwägung zu ziehen.

Zahlreiche wirtschaftliche und ökologische Argumente sprechen für den
Umstieg auf Biomasse:

Ø Nur durch den Einsatz von Biomasse kann die Klimabündnisgemeinde
Klagenfurt ihre Umweltziele erreichen. Durch den Umstieg auf Biomasse
könnten jährlich über 100.000 Tonnen an CO2-Emissionen vermieden werden.

Ø Während die Preise für Heizöl und Erdgas explodieren, ist der Preis
für Energieholz in 25 Jahren nur um 1 % gestiegen!

Ø Klagenfurt würde massiv von der steigenden Kaufkraft der Bevölkerung
profitieren, wenn die Wertschöpfung beim Brennstoffeinsatz in der Region
bleibt.

„Der Rohstoff Biomasse ist in Hülle und Fülle in Kärntens Wäldern zu finden", so Köchl.
Laut Waldinventur bleiben in Kärnten jährlich rund 6 Millionen
Schüttraummeter Holz ungenutzt. Nur etwa ein Zehntel davon wäre notwendig, um das Klagenfurter Heizkraftwerk auf Biomasse umzustellen.

„Bezüglich einer professionellen Vorgangsweise könnte sich Klagenfurt ein
Beispiel an Wien nehmen", so Köchl weiter. Dort wird in Simmering derzeit Mitteleurops größtes Biomasse-Heizkraftwerk mit einer Leistung von 62 MW errichtet. Erst wurde der politische Konsens gesucht, dann technisch ausgereifte Lösungen geprüft. In Simmering wurde ein idealer Standort mit Anbindung an Bahn-, Strassen- und Schiffsverkehr und das Strom- und Fernwärmenetz gefunden.
"Durch die Einbindung der Forstwirtschaft (Beteiligung der Bundesforste) wird die Holzversorgung (600.000 Schüttraummeter pro Jahr) gesichert", so Köchl abschließend.