Klagenfurt (19. November 2012) „Der Programmablauf der Eröffnung der Familien-, Brauchtums-& Gesundheitsmesse war fast fertig abgehandelt. Er war geprägt durch Wortspenden von Politikern der freiheitlich dominierten Rednerliste, die sich mit einem Schulchor aus Seeboden abwechselten. Besonders peinlich aufgefallen ist die sinnentleerte Rede aus Gemeinplätzen zur Volkskultur des Volkskulturreferenten Dobering. Er vermittelte in seiner Rede, dass es ohne ihn quasi keine Volkskultur gäbe. Hat es denn vor Dobernig, vor den Freiheitlichen keine Volkskultur gegeben? Gerade diese Vereinnahmung durch die Freiheitlichen ist der Grund dafür, dass sich mittlerweile viele KärntnerInnen scheuen, Tracht zu tragen und Volksmusik zu hören oder zu spielen, weil das Brauchtum politisch vereinnahmt und somit missbraucht wird,“ bemerkt Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.
Nach der Eröffnungsrede durch Landeshauptmann Gerhard Dörfler erhoben sich die Ehrengäste zu den vom Schülerchor angestimmten Klängen der Kärntner Landeshymne, wobei gemeinsam die erste und vierte Strophe gesungen wurden. Nach „…wo man mit Blut die Grenze schrieb…“ war die Familienmesse eröffnet. „Unverständlich, dass bei einer kommerziellen Veranstaltung wie einer Messeeröffnung die 1. und 4. Strophe der Landeshymne angestimmt werden. Der „Brückenbauer“, wie sich Dörfler selbst bezeichnet, schürt mit der 4. Strophe erneut die „Kärntner Urangst“ und somit die Ressentiments gegen die slowenische Volksgruppe. „Wo man mit Blut die Grenze schrieb…“ ist im 21. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß. Die ursprüngliche Form des Kärntner Heimatliedes hatte drei Strophen. Nach der Volksabstimmung wurde 1928 die 4. Strophe dazu gedichtet. „Man sollte sich im Sinne eines geeinten Europas überlegen, die 4. Strophe zu streichen.“ so GRin Schmid-Tarmann abschließend.