Klagenfurt (10. Oktober 2012) Das ehemalige Mitglied der Waffen-SS, Herbert Bellschan Mildenburg (geb. 1924) besitzt zwar ein stattliches Haus in der Klagenfurter Aichelburg-Labia-Straße (Nr.18), hat sich aber schon vor langer Zeit nach Paraguay abgesetzt. Im Jahr 2005 war er rüstig genug, um zum Prozess des Holocaust-Leugners Ernst Zündel nach Deutschland zu reisen. Hier und da taucht er in seiner Heimatstadt auf, zuletzt, um vor Kriegsveteranen und Rechten die Festrede 2012 auf dem Ulrichsberg zu halten.
„Das Haus von Bellschan Mildenburg steht schon sehr lange leer. Im Jahr 2003 war die ganze Siedlung in heller Aufregung, als bekannt wurde, dass auf seinem Dach eine Mobilfunkanlage installiert werden sollte. All unsere Einsprüche, Verhandlungen und Gespräche nutzten nichts, Bellschan Mildenburg ließ die Anlage installieren. Ihm ist die Strahlenbelastung völlig egal, denn er lebt ja auf einem anderen Kontinent“, erinnert sich Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, die ebenfalls betroffene Anrainerin ist.
Die Grün-Mandatarin, die sich schon lange mit der Problematik der Strahlenbelastung in Wohngebieten beschäftigt, fordert: „Es müssen endlich österreichweit die Salzburger Vorsorgewerte für Mobilfunkanlagen gelten. In Kärnten sind die zulässigen Strahlenwerte um ein Vielfaches höher. Auch darf hier praktisch jeder auf seinem Hühnerstall Handymasten errichten lassen. Handymasten gehören nicht in dicht besiedelte Wohngebiete!“ so Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.
„Diese Handymasten-Anlage ließ Bellschan vor einigen Monaten noch weiter ordentlich aufrüsten. Seither bestrahlt die vielarmige Anlage weiter hunderte Haushalte noch intensiver – darunter die angrenzenden 180 Wohneinheiten der „Stadtvillen“. Wie sollte man auch von einem ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS Rücksichtnahme erwarten? Hinter ihm die Sintflut! Bellschan kassiert tüchtig von den Mobilfunkbetreibern und kann sich damit seinen Lebensabend in Paraguay versüßen“, so GRin Schmid-Tarmann verärgert.