„Pontevedra – das ist der Städtename der mir einfällt, wenn ich die Aussage der Bürgermeisterin lese: ‚Die Zone innerhalb des Ringes sei zu groß um die Autos vollkommen aus der Innenstadt auszusperren‘“, stellt GR DI Elias Molitschnig fest. Pontevedra im Nordwesten Spaniens, als Stadt durchaus mit Klagenfurt vergleichbar, hat vor mehr als 20 Jahren die Autos aus ihrem Zentrum verbannt. Auf den öffentlichen Plätzen spielen nun Kinder und die Einwohner*innen haben die neu gewonnene Aufenthaltsqualität schätzen gelernt.
In Wien fordert sogar die Wirtschaftskammer Fußgänger- und Begegnungszonen
„Menschen die länger verweilen geben mehr Geld aus. Die WKO Wien hat die Zeichen der Zeit schon erkannt – als kleiner Denkanstoß für die WKO Kärnten“, schlägt Molitschnig mit einem Augenzwinkern vor. Auch in der spanischen Stadt gab es anfänglich massiven Widerstand von Seiten des Einzelhandels. Solange, bis die Umsatzzahlen selbst die starrköpfigsten Gegner eines Besseren belehrten.
Den Fußgänger*innen uneingeschränkten Vorrang geben
Ampelgeregelte Schutzwege mit zu kurzen Grünphasen (Villacherring-Villacherstraße), Druckknopfampeln mit zu langen Wartephasen (Rosentalerstraße, Höhe Richard Wagner Straße), Druckknopfampeln an Radwegen (Südring-Waidmannsdorferstraße) – in Klagenfurt ist die Benachteiligung von Fußgänger- und Radfahrer*innen im Straßenverkehr allgegenwärtig. „Eine Begegnungszone macht noch keinen Sommer“, bedauert der Grüne Gemeinderat die stiefmütterliche Behandlung des Themas.
Ein autofreies Klagenfurt als Vorgabe für ein Gesamtkonzept
Selbst wenn ein strategisch-visionäres Gesamtkonzept für die City unabdingbar ist, müssen schon jetzt Einzelentscheidungen getroffen werden, die der Gesellschaft einen Mehrwert bringen. Das große Ziel muss sein, die Innenstadt schrittweise autofrei zu gestalten. „In Pontevedra wurde durch diese Maßnahme die Schadstoffbelastung um 70% reduziert. Das ist gelebter Klimaschutz, der auch Klagenfurt ein wichtiges Anliegen ist“, betont Elias Molitschnig „und es bringt mehr Lebensqualität für uns alle.“