Denkmalgeschützte Postdirektion im Kreuzfeuer

Klagenfurt  Im Oktober 2010 wurde das Gebäude der Postdirektion in der Sterneckstraße 19 verkauft. 1912 errichtet, steht das Bauwerk heute unter Denkmalschutz. Die Sanierungsarbeiten an dem 4200m² Nutzfläche umfassenden Gebäude stehen nun im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik.

Besonders AnwohnerInnen sind aufgebracht. „Wochenlang donnerten Bauschutt und Eisenteile mittels Scheibtruhen im freien Fall in den Innenhof. Den ganzen Tag fahren LKW und Bagger. Offensichtlich wird das Haus ausgehöhlt. Enorme Staubentwicklung und Lärmbelästigung bisweilen bis 20 Uhr zerren an den Nerven. Mein Sohn kann sich bei der Hausaufgabe – bedingt durch den Lärm – nicht konzentrieren. Kollitsch wütet“, berichtet eine verärgerte Bewohnerin.

 „Im vormals idyllischen Hof wurde unter anderem ein prächtiger Baum gefällt. Stattdessen soll hier ein 15 Meter tiefer dreistöckiger Autoabstellplatz errichtet werden. Für die eine Zufahrt der Tiefgarage wurde der Torbogen in der Lerchenfeldstaße bereits ausgebrochen, die andere Zufahrt in die Sterneckstaße wird folgen. Somit sind zwei grobe Eingriffe in die historische Fassade zu beklagen. Sogar die Einbahnstraße in dem Teilstück der Lerchenfeldstraße soll dafür umgedreht werden. Und durch LKW und Bauzäune versperrte Gehsteige gefährden die vielen Schulkinder der gegenüber liegenden drei Schulen, “ berichtet Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.

Eine Anfrage, ob die Vorgaben des Denkmalschutzes beim Umbau des ehemaligen Post- u. Telegraphendirektionsgebäudes eingehalten werden, hat sie für die nächste Gemeinderatsitzung vorgesehen.

„Es ist mir unverständlich, dass die Sanierung so brachial und rücksichtslos durchgeführt werden kann“, so Schmid-Tarmann abschließend.