„Vor
etwa einem Jahr ist eine der größten Fehlentscheidungen in Bezug
auf unser kulturelles Erbe gefallen: Die Klagenfurter Stadtregierung
hat beim Verkauf der Waisenhauskaserne durch die SIVBEG – die
Strategische Immobilien Verwertungs- GmbH – nicht zugegriffen“,
berichtet GRin
Evelyn Schmid-Tarmann. Massiv hatten die Klagenfurter Grünen
gefordert, die Stadt möge diese 22.350 Quadratmeter große
Liegenschaft in einer Top-Wohngegend erwerben und für die
Klagenfurter wohnungssuchende Bevölkerung adaptieren. Doch ohne
jegliche Mitverhandlung des Liegenschaftsreferenten Albert Gunzer,
fiel die Waisenhauskaserne mitsamt dem dazugehörenden
Maria-Theresia-Park als „Schnäppchen“ an einen privaten
Investor. Dieser verlor mittlerweile bereits die Lust daran und
überließ ein Jahr später das Objekt einem anderen Bauunternehmer.
Die
zweite Fehlentscheidung, die sich die Stadt leistete, ging auf Kosten
des Maria-Theresia-Parks: Trotz Empfehlung der SIVBEG, den Park für
die Stadt als öffentliches Gut zu erhalten, wurde die Option für
die KlagenfurterInnen nicht wahrgenommen und der Park somit zum
Privatbesitz. „Naturgemäß wollten AnrainerInnen, die zum Teil
seit Jahrzehnten den Theresienpark nutzen, ihr Grün nicht kampflos
hergeben und machten Einsprüche geltend“, berichtet GRin
Schmid-Tarmann, die im Dezember 2009 vor der Abrissverhandlung einen
Informationsabend mit den Betroffenen initiierte. „Trotz dieser
Einsprüche gab es bald einen gültigen Abrissbescheid und die
Waisenhauskaserne wurde unter enormer Staubbelastung zertrümmert.“
Verantwortlich ist Stadtplanungsreferentin Mathiaschitz, an die GRin
Schmid-Tarmann in der nächsten GR-Sitzung folgende Anfrage richten
wird:
„Warum
haben Sie einem Bauunternehmen die Abrissgenehmigung der
Waisenhauskaserne – noch vor Kenntnis sowie behördlicher Absegnung
der Teilbebauungspläne und trotz der Einspruchsflut
durch die AnrainerInnen – erteilt?“