Ein „strukturierter Verkaufsprozess“ wäre ein nicht wieder gut zu machender Fehler. Es ist nicht zu spät, die Privatisierung dieses so wichtigen denkmalgeschützten Gebäudes im Herzen der Stadt direkt am Benediktinermarkt zu stoppen, appelliert Gemeinderätin Schmid-Tarmann an die Verantwortlichen.
„Ein simpler Verkauf ohne mitverhandelte Nutzungsmöglichkeiten für die Stadt wäre Verschleudern von öffentlichem Gut. Man stützt sich nur auf ein einziges, selbst mitfinanziertes externes Gutachten*. Eigentlich wurde nur der Materialwert des Gebäudes bemessen, nicht aber der ideelle Wert sowie den ‚Goldeswert‘ des Standortes. Bisher wurde verabsäumt, ein Nachnutzungskonzept zu entwickeln. Es sollen hausinterne ExpertInnen und Beamte, aber auch Betroffene und Kreative eine bestmögliche und finanzierbare Nachnutzung ausschließlich zum Wohle der Stadt finden. Es muss eine öffentliche und kulturelle Nutzung der Benediktinerschule angestrebt werden oder sie muss eine Bildungseinrichtung bleiben“, fordert Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann. „Noch ist es nicht zu spät für ein Umdenken!“
Es wäre von historischer Bedeutung für die Stadt und ihre BewohnerInnen, die einzige nachhaltige Maßnahme im Jubiläumsjahr Klagenfurt 500 zu setzen und dieses wertvolle denkmalgeschützte Gebäude direkt am Benediktinermarkt im Herzen der Stadt nicht zu verkaufen, sondern zu behalten und weiter öffentlich zu nutzen. „Es ist ein Verkauf ohne Not zum Schaden der Stadt und ihrer BewohnerInnen, unter ihnen Hunderte NutzerInnen der Turnsäle, die in zwei Jahren abgerissen werden sollen“.
„Eine weitere Privatimmobilie hier am Markt sehe ich als Bankrotterklärung für eine nachhaltige und zukunftsweisende Stadtentwicklung. Die Benediktinerschule wäre für alle Zeit verloren für die Stadt! Sie soll ein öffentliches ‚Haus der Begegnung‘ werden“, fordert GRin Evelyn Schmid-Tarmann und appelliert an die Vernunft der Verantwortlichen, den Verkaufsprozess zu stoppen.
* Aufzeichnung der Live-Übertragung der Gemeinderatssitzung 3.8.2018
https://www.klagenfurt.at/rathaus-direkt/politik/gemeinderat/gemeinderat-liveubertragung.html
Der Sachverständige DI Gerold Kastner erklärt, wie das Gutachten für die Liegenschaft zustande kam. Er schätzt den Verkehrswert auf 1,6 Millionen Euro. Die „technische Lebensdauer“ des Gebäudes sei zu Ende, das treffe auch auf Fenster, Türen, Böden, Geländer etc. zu. Auf jeden Fall habe man eine „Abbruchproblematik“, die hohe Kosten verursachen würde. Die Gebäudesubstanz könnte mit verschiedenen Nutzungen gefüllt werden. Die Außenfassade und das Stiegenhaus seien denkmalgeschützt. Beauftragt und finanziert wurde das Gutachten von der Magistratsdirektion, der Privatstiftung von Robert Kanduth und der 9022 Immobilien GmbH