Ehrentafel für Wüstenpflanzen-Entdecker

2012 jährte sich nämlich zum 140. Mal der Todestag des gebürtigen Kärntners Friedrich Welwitsch. Das nächste Jubiläum steht nächstes Jahr an: „2014 ist das 155. Jahr, nachdem Welwitsch die nach ihm benannte Welwitschie mirabilis, eine einzigartige Wüstenpflanze, die bis zu 1.500 Jahre alt werden kann, entdeckte“, macht Grünen-GR Reinhold Gasper aufmerksam.

Der 1806 in Maria Saal geborene Dr. Friedrich Martin Josef Welwitsch besuchte in Klagenfurt das Gymnasium (heutiges Europagymnasium, damals noch in der 10.-Oktober-Straße 24, im Gebäude des jetzigen Landesschulrates, beheimatet). „Deshalb stellte ich am 29. März 2012 den Antrag, dem weltberühmten Botaniker eine Gedenktafel am Gebäude des alten Gymnasiums in der 10.-Oktober-Straße 24 zu errichten“, so Gasper. „An seinem alten Schulhaus in Maria Saal wurde bereits 1875, drei Jahre nach Welwitschs Tod, eine Gedenktafel angebracht.“ Für die Gedenktafel in Klagenfurt schlägt der Hobby-Historiker folgenden Text vor:

Friedrich Martin Josef Welwitsch
Maria Saal 1806  London 1872
Der weltbekannte Botaniker besuchte in diesem Haus das Gymnasium

Der Heimatgemeinde Maria Saal legt Gasper außerdem einen Gedenkstein nahe, den man entweder am Hauptplatz oder vor dem Tonhof, dem Geburtshaus von Welwitsch, aufstellen könnte. „Leider ist Ex-Landeskulturreferent Harald Dobernig von der FPK untätig gewesen – obwohl er selbst Maria Saaler ist.“  

Zum Lebenslauf: Welwitsch studierte zunächst Medizin in Wien und war Arzt in Krain und Mähren. 1839 gab er den Arztberuf auf und widmete sich vorwiegend der Botanik, wurde Direktor des königlichen botanischen Gartens in Lissabon und erforschte die Pflanzen- und auch Tierwelt Portugals. Seine Forschungstätigkeit ergab ein Herbar aus 56.000 Pflanzen. Er entdeckte sechs neue Pflanzengattungen, 332 Pflanzenarten und 26 Tierarten. 1853 begab er sich auf Forschungsreise in die portugiesische Kolonie Angola. Er war der erste Botaniker, der systematisch afrikanisches Territorium erforschte. In der Namib-Wüste entdeckte er 1859 die Welwitschie. Welwitsch starb 1872, die größte englische botanische Gesellschaft widmete ihm ein Ehrengrab im Friedhof Kensal Green.