„Das Bild des Totenkopf-Baggers mit der Baggerschaufel, die die
Jugendstilfassade zertrümmert, sitzt mir jetzt noch in den Knochen. Ich frage
mich: Ist der SPÖ-Löwin der Profit für einzelne Baulöwen mehr wert als das
Bewahren unseres kulturellen Erbes für nachkommende Generationen?“,
prangert Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann die brutale
Vorgehensweise beim Abriss des prächtigen Jugendstilhauses in der Hoffmanngasse
11 an.
Bereits in ihrer ersten Anfrage der
neuen Legislaturperiode im April 2009 thematisierte die GRin
Schmid-Tarmann die Unter-Schutz-Stellung der Klagenfurter Altstadt und der
historischen Ensembles, um das besondere Flair und Ambiente zu erhalten.
„Eine Reihe historischer Bauwerke wurde seither trotzdem munter
abgerissen, von Seiten der Stadtplanung gab es weder Bemühungen noch Auflagen
zur – zumindest teilweisen – Erhaltung. Abrissgenehmigungen, Umwidmungen
und Änderungen von Teilbebauungsplänen werden von Planungsreferentin
Mathiaschitz rasch durchgezogen. Vielfach wissen die abstimmenden
GemeinderätInnen gar nicht, was sie da alles mit beschlossen haben, außerdem
unterliegen sie dem Fraktionszwang,“ stellt GRin
Schmid-Tarmann fest.
Die Grüne Kultursprecherin
legt bei ihren Kulturreisen besonderes Augenmerk auf historische Innenstädte:
„Überall in Europa aber auch in Lateinamerika wird der Wert alter
Stadtkerne erkannt, erhalten und behutsam restauriert. Selbst in Rio de Janeiro
wird Hausbesitzern als Anreiz drei Jahre die Steuer erlassen, wenn sie die
Fassaden ihrer Häuser restaurieren. Ich fordere die Planungsabteilung zum
Umdenken auf!“ GRin Schmid-Tarmann hat nun an die zuständige
Referentin Mathiaschitz eine GR-Anfrage mit folgendem Wortlaut eingebracht: „Wieso
haben Sie und die Abteilung Stadtplanung zugelassen, dass vom Jugendstilhaus in
der Hoffmanngasse 11 nicht einmal die prächtige Fassade, welche Teil eines
Ensembles war, erhalten bleiben musste?“