In der letzten Gemeinderatssitzung am 20. März 2013 wurde der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan Felsnestweg am Rande des Kreuzbergls in St. Martin – gegen die Stimmen der Grünen – geändert. Grünland-Erholungsfläche wurde in Bauland-Wohngebiet umgewidmet. „Nach dem Koloss ,Wohnoase` blüht St. Martin nun das nächste Riedergarten-Großprojekt, bestehend aus vier zweistöckigen Gebäuden mit Dachgeschoß und – wegen der Hanglage – mit herausragendem Untergeschoß“, ist Grünen-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann verärgert.
Bereits im Jahr 2009 gab es Pläne von Riedergarten, die Felsennestvilla abzureißen und anstelle des stilvollen Jahrhundertwendebaus mit markantem Türmchen eine weitere „Wohnoase“, nämlich neun Wohneinheiten, zu bauen. „Dieses Vorhaben wurde aber nicht bewilligt. Ich bin im Planungsausschuss sehr entschieden dagegen aufgetreten, woraufhin der Auftrag zur Neuplanung erteilt wurde“, berichtet Schmid-Tarmann, die auf das sehr sensible Gebiet am Siedlungs- und Waldrand direkt am Naturschutzgebiet verweist.
Vergangenen Juli war die Aufregung in St. Martin groß, als die zuletzt dem Verfall preisgegebene Felsennestvilla, die leider nicht unter Denkmalschutz stand, abgerissen wurde. „Das Vorgehen hat in Klagenfurt System“, sagt die Gemeinderätin. „Ich denke dabei an das Palliardihaus am Domplatz und das Lendhafenviertel. Vom Verfall bedroht ist auch das Hotel Wörthersee, obwohl es unter Denkmalschutz steht.“
Zeitgleich mit dem Abriss der Felsennestvilla wurden große Waldflächen des Kreuzbergls geschlägert. „Ich habe viele Anrufe von empörten AnrainerInnen und SpaziergängerInnen bekommen und nach einem Ortsaugenschein die Umweltabteilung eingeschaltet. Doch da der Wald des Kreuzbergls scheibchenweise, anhand sogenannter Punktwidmungen, umgewidmet wird, konnte die Rodung des Hügels nicht aufgehalten werden“, ärgert sich die Grün-Mandatarin.
Download Bebauungsplan: https://klagenfurt.gruene.at/Felsnestweg-Bebauungsplan