Der erste
Internationale Frauentag fand am 19.03.1911 statt. Millionen von Frauen
beteiligten sich und gingen für ihre Rechte auf die Straße. 100 Jahre nach dem
ersten Internationalen Frauentag haben Frauensolidarität und Feminismus nichts
von ihrer Aktualität eingebüsst. Auch in der Kärntner Landeshauptstadt zeichnet
sich ein trauriges Bild der Frauenpolitik ab. Frauenreferentin StRin
Mag.a Andrea Wulz erklärt warum: „Leider reicht das Budget für
Frauen nicht aus, um dringend notwendige finanzielle Förderungen für
Frauenberatungsstellen, Mädchenzentrum und weiteren Einrichtungen für Frauen in
Klagenfurt zu geben. Gemessen an den Summen, die monatlich das Stadion verschlingt,
wäre sogar eine Verdoppelung des Budgets auf 200.000 Euro vergleichsweise
gering. Aber es würde das Zusperren einiger wichtiger Einrichtungen verhindern!“
Aber auch in Sachen Parität,
die bei den Grünen strikt eingehalten wird, hinkt der Magistrat hinten nach: „Derzeit
sind von 28 Abteilungsleitungen lediglich 9 weiblich, das heißt noch nicht
einmal ein Drittel ist mit einer Frau besetzt. Ein Frauenförderungsplan sowie
die Einführung von Frauenquoten im Magistrat sind dringend notwendig!“, so die
Frauenreferentin. Erhebliche Probleme für Frauen entstehen auch nach der
Karenzzeit, wo Kinderbetreuungsplätze für unter drei Jährige Kinder äußerst rar
sind. „Um Frauen einen ehestmöglichen Eintritt in das Erwerbsleben nach der
Karenz sicherzustellen, ist eine Offensive bei den Betreuungsplätzen zu
starten. Nur so ist es Frauen möglich, unabhängig zu sein und für ihr eigenes
Alter vorzusorgen!“, schlägt StRin Mag.a Andrea Wulz vor.
Einen ewigen Kampf führen die Klagenfurter Frauen um die Einrichtung von
Kassenstellen für Frauenärztinnen in Klagenfurt: „Noch immer gibt es keine Frauenärztin
in freier Praxis mit Kassenstelle in Klagenfurt. Die Ärztekammer ist aufgerufen
hier Abhilfe zu schaffen und Frauen den Weg frei zu machen. Speziell bei der
Einrichtung von Gruppenpraxen soll dem dringenden Bedürfnis von Klagenfurter
Frauen und Mädchen nach Frauenärztinnen mit Kassenstellen entsprochen werden!“,
fordert Wulz.
Und auch das Thema „Work-Life-Balance“
darf am Internationalen Frauentag nicht fehlen: „Die Forderung nach einer
Vereinbarung von Familie und Beruf ist mit der Forderung nach einer
30-Stunden-Woche für alle am ehesten erfüllbar. Die jetzige Situation einer
Verdopplung der teilzeitarbeitenden Frauen und der regulär ihrer
40-Wochen-Stunden-Arbeit nachgehenden Männer diskriminiert Frauen doppelt,
einerseits beim Verdienst andererseits bei der Pension“, berichtet Wulz und
fügt hinzu: „Die derzeitige Doppel- und Mehrfachbelastung der darüber hinaus
von Frauen getragenen Pflegearbeit muss zwischen den Geschlechtern aufgeteilt
werden. Eine Kampagne zur Bewusstseinsbildung ist geplant!“
Und auch
hinsichtlich der Berufswahl muss nach Meinung der Frauenreferentin jungen
Mädchen Unterstützung gegeben werden: „Mädchen sollen dazu ermutigt werden,
neue, nicht traditionelle Berufswahlentscheidungen zu treffen, um endlich die
horrenden Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern längerfristig
aufzulösen. Gleichzeitig müssen aber auch Anstrengungen unternommen werden, die
die Einkommensdifferenz zwischen sogenannten „männlichen“, sprich technischen,
Berufen und sogenannten „weiblichen“, sprich sozialen, Berufen zu verringern!“,
fordert Wulz abschließend.