FPÖ war 1990 auch gegen Partisanen-Opfer-Gedenkstätte

FPÖ war 1990 auch gegen Partisanen-Opfer-Gedenkstätte

Klagenfurt (27.02. 2014) Die Kärntner Freiheitlichen stimmten kürzlich gegen die Installation einer Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in der Burg, dem Gestapo-Hauptquartier. „Pikant: Die FPÖ hat 1990 auch gegen eine Gedenkstätte für die von Tito-Partisanen ermordeten Kärntnerinnen und Kärntner am Domplatz gestimmt, während alle anderen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen und viele Vereine dafür waren“, erinnert Grünen-Gemeinderat und Hobby-Historiker Reinhold Gasper, der sich über diese  „eigenartige Auffassung von Gedenkkultur“ wundert. „Die Marmor-Gedenkstätte ist übrigens die erste und einzige für alle Partisanen-Opfer in Kärnten“, betont der Mandatar.

„Dass im Gebäude der Burg, dem Gestapo-Hauptquartier, eine Gedenkstätte errichtet werden soll, ist wichtig und längst überfällig. Man findet deren an Gräuelplätzen wie diesen noch viel zu wenig“, findet der Grün-Mandatar. „Ich bin gespannt, wie die FPÖ reagieren wird, wenn bei der Kreuzbergl-Schießstätte, wo während des 2. Weltkrieges 14 Soldaten durch die NS-Gewaltjustiz umgebracht  wurden, eine Gedenkstätte errichtet wird.“

Zusätzlich zur Gedenkstätte für NS-Opfer wäre auch eine Erinnerungstafel über die Geschichte des Hauses notwendig, schlägt Gasper vor. „Eine Information darüber, wann und zu welchem Zweck das Haus erbaut wurde. So nächtigten beispielsweise Kaiser Franz Joseph, seine Frau Sissi und deren Sohn Kronprinz Rudolf im Haus. Zur Zeit der Volksabstimmung im Jahr 1920 war die Burg Sitz der interalliierten Kommission. Während der NS-Zeit war sie dann Sitz der Gestapo, danach kurzfristig auch Hauptquartier der Tito-Partisanen“, so der Grün-Mandatar.



Bildtext:
Die Gedenkstätte für die von Tito-Partisanen ermordeten Kärntnerinnen und Kärntner am Domplatz.
Foto: R. Gasper