In neu entstehenden Siedlungen wie in Harbach sollten nach dem Beispiel des neuen Wiener Stadtteils Aspern alle Straßen und Wege nach verdienten Frauen benannt werden, fordert GRin Evelyn Schmid-Tarmann.
Anlässlich des bevorstehenden internationalen Frauentages (8. März) richtet Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann ihr Augenmerk auf den öffentlichen Raum: „Mir geht es um das Sichtbarmachen von verdienten Frauen auf den Straßen und Plätzen von Klagenfurt. Seit ich 2012 zum ersten Mal den Antrag eingebracht habe, von nun an Straßen nach verdienten Frauen zu benennen, bis ein Gleichstand erreicht ist, gab es viel Unverständnis. Wenigen war bislang aufgefallen, dass 95 % der Straßen in Klagenfurt nach Männern benannt sind. Dabei haben Frauen die Gesellschaft schon immer mitgestaltet. Sie prägten und prägen als Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Lehrerinnen, Geschäftsfrauen das gesellschaftliche und soziale Leben“, so die Mandatarin. „Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass gleich viel Frauen- wie Männernamen im öffentlichen Straßenverzeichnis vorkommen. Zwar wurden inzwischen vereinzelt neu zu benennende öffentliche Wege und Straßen nach verdienten Frauen benannt wie etwa die Milka-Hartmann-Straße in Viktring und der Maria-Lassnig-Weg in Waidmannsdorf, doch diese Bemühungen reichen noch lange nicht aus. Darum habe ich bei der letzten Gemeinderatssitzung einen ähnlich lautenden Antrag eingebracht, so lange neu zu bezeichnende Straßen und Plätze ausschließlich nach verdienten Frauen zu benennen, bis ein Gleichstand erreicht ist.“
Der zweite Antrag von Schmid-Tarmann lautet, die nächste Straßenbenennung nach Maria Stromberger, genannt „der Engel von Auschwitz“ zu beschließen. Die männliche Dominanz im öffentlichen Raum findet sich nach wie vor überall in Europa, macht Schmid-Tarmann aufmerksam. „Auch in Wien wurde die Bilanz für weibliche Bezeichnungen erst durch die Seestadt Aspern von 5 % auf 7 % angehoben. Durch den Entschluss der Bezirksvertretung Donaustadt, die Straßen in Aspern nach Frauen zu benennen, wurden 2012 insgesamt 22 Straßennamen für die erste Etappe der Seestadt festgelegt.
Weitere weibliche Straßennamen folgen – mit dem Fortschritt der Stadtentwicklung – sukzessive“, so Schmid-Tarmann. Mehr über Aspern: http://www.aspern-seestadt.at/infocenter/downloads/185,dieseestadt-ist-weiblich-biographien-der-namenspatroninnen.html