Endlich wird die längst fällige Sanierung der denkmalgeschützten Westschule in Angriff genommen, freut sich GRin Evelyn Schmid-Tarmann, die sich seit 2012 um den Erhalt des Jahrhundertwendebaus bemüht. Jetzt müssen wir über die Nachnutzung der Benediktinerschule reden!
Im letzten Stadtsenat wurde der Grundsatzbeschluss zur Renovierung des Westschulgebäudes gefasst. „Ich freue mich sehr, dass meine langjährigen Forderungen, das denkmalgeschützte Traditionsgebäude zu erhalten und zu sanieren, endlich erfüllt werden! Seit 1907 haben in der einzigen Volksschule im Westen von Klagenfurt unzählige Generationen von Kindern die Schulbank gedrückt. Es stand sogar einmal der Verkauf im Raum!“ In der Westschule sind heute die VS 6 und die Polytechnische Schule untergebracht. Einziger Wermutstropfen für die Gemeinderätin stellt das im Oktober beschlossene neue Schulstandortekonzept dar, das die Schließung der Benediktinerschule vorsieht. Viele Jahre habe Schmid-Tarmann in der altehrwürdigen Schule unterrichtet. „Die VS1 soll in die Westschule übersiedeln, dafür werden jetzt auch die Klassen vorbereitet. Die NMS 7 muss ins Schulzentrum St. Ruprecht.“
Gegenüber der Benediktinerschule ist der Bau des Vitaneums mit Tiefgarage geplant, dann wird das Traditionsschulgebäude, das der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) gehört, leer stehen. Schmid-Tarmann: „Wir müssen uns klar darüber sein, dass dieser Platz wegen seiner strategischen Lage am Markt Goldes wert ist. Die Nachnutzung des Gebäudes ist ein großes Thema. Die Grünen werden sich in der Reformpartnerschaft aktiv für eine sinnvolle Nachnutzung stark machen“, so die Grüne Wirtschaftssprecherin, die einen Antrag im Gemeinderat einbringen wird.
Rückblick:
Bereits im Frühsommer 2012 machte Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann auf den katastrophalen Zustand der Westschule aufmerksam. Die Stadt hatte es viele Jahre verabsäumt, die denkmalgeschützte Traditionsschule zu renovieren. Es gab auch das Gerücht, private Investoren könnten das Objekt erwerben.
Laut einer vom Facility Management Klagenfurt in Auftrag gegebenen Gebäudeanalyse wurde 2010 quasi das „Todesurteil“ für die renommierte Westschule gesprochen: Dem denkmalgeschützten Gebäude wurde beschieden, dass nur noch eine „Restnutzungsdauer“ von (damals) 5-8 Jahren wirtschaftlich sei. Eine bestmögliche Verwertung sei anzustreben, da die öffentliche Hand im Gegensatz zu einem Investor kaum in der Lage sei, dem Sanierungsbedarf nachzukommen. Eine bedarfsgerechte Schulneubauplanung sei vorzusehen.
„Die lichtdurchflutete Westschule mit ihrem Flair muss unbedingt als Schulstandort erhalten bleiben. Gebäude oder Stadtteile, welche den unverwechselbaren Charakter einer Stadt prägen, dürfen nicht finanziellen Überlegungen und dem Profit geopfert werden. Die Stadt muss sich ihrer Verantwortung für die nachfolgenden Generationen und für den Denkmalschutz bewusst werden und unverzüglich die nötigen Sanierungsmaßnahmen in die Wege leiten, um den Erhalt des Schulstandortes gewährleisten,“ forderte Schmid-Tarmann damals.