Gas-Dampfkraftwerk: wertvolle Nachdenkzeit gewonnen

Als Teilerfolg sehen die Klagenfurter Grünen und die Ebenthaler Bürgerinitiative die Verzögerung des Bescheides für das geplante Gas-Dampfkraftwerk (GDK) um fast ein halbes Jahr. „Die Einleitung der Beschwerdeprüfung durch den Verfassungsgerichtshof zeigt, dass die Umwidmung nicht mit rechten Dingen zugegangen ist! Wir haben jetzt wertvolle Zeit gewonnen, damit die verantwortlichen Politiker über Alternativen zum GDK nachdenken können!“, zeigt sich Mag. Christian Kaltenegger, Ersatz-Gemeinderat der Grünen Klagenfurt, zuversichtlich. Die Alternative zur CO2-Schleuder GDK wäre nach den Grünen eine Kombination aus Biomasse, einer Wärmedämmungsoffensive und eine verstärkte Nutzung von Solarenergie.

Die Verhandlung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist für die Klagenfurter Grünen noch längst nicht abgeschlossen: „Wir fordern eine Fortsetzung der mündlichen UVP-Verhandlung, damit fundierte Einwendungen der GDK-Gegner und Alternativenergie-Befürworter von den Fachgutachtern beantwortet werden!“, so Kaltenegger. Dass die Behandlung der Einwendungen und Fragen der GDK-Kritiker doppelt so lange dauert als von der zuständigen Behörde geplant, beweist wie gründlich sich die Alternativenergie-Befürworter auf das UVP-Verfahren vorbereitet haben. Als „extrem bedauerlich“ empfindet Kaltenegger, dass wichtige Begleitfragen im Zusammenhang mit dem GDK wie beispielsweise die unsichere Versorgung mit dem Brennstoff Gas oder diverse Zuleitungen über Fremdgrund (hier haben sich bereits mehrere Grundstücksbesitzer gegen eine Erlaubnis der Zuleitung über ihren Grund ausgesprochen) sowie der Abtransport der überschüssigen Strommengen über eine 380 kW-Leitung nach Italien, nicht Teil des UVP-Verfahrens waren. Die Grünen wollen damit gleichzeitig an die Gasliefer-Engpässe im Jahr 2006 und zu Jahresbeginn 2009 aufmerksam machen: „Die vom zuständigen Katastrophenschutzreferenten Landeshauptmann Gerhard Dörfler im Oktober vorgenommene Übung zeigt, dass er bereits mit einem Versorgungsengpass im Energiebereich rechnet!“, berichtet Kaltenegger.

Die Grünen Klagenfurt appellieren abschließend an den Verbund, die gewonnene wertvolle Zeit, zu nutzen, um das Monster-Projekt Gas-Dampfkraftwerk sowie den umstrittenen Standort, direkt an der Gemeindegrenze zu Ebenthal, nochmals zu überdenken.