Gasdampfkraftwerk: Klagenfurts Grüne fordern Kompensationsprogramm für 700.000 Tonnen CO2

<strong>Die Klagenfurter Grünen stimmen heute gegen die Grundstücksumwidmungen für das geplante fossile Gasdampfkraftwerk in Klagenfurt</strong>
Auf der Tagesordnung der heutigen Gemeinderatssitzung steht die Änderung des Flächenwidmungsplans für das Gasdampfkraftwerk. Die Klagenfurter Grünen werden der geplanten Änderung nicht zustimmen. „<em>Alle sprechen über Klimaschutz und Klimawandel. Die Stadt Klagenfurt aber arbeitet dagegen“,</em> kritisiert der Grünen-Obmann Matthias Köchl.
Dass teure CO2-Zertfikate den Strompreis 2008 hinauftreiben werden, ist so gut wie sicher, denn auch der heimische Verbundkonzern muss seine Preise anpassen. <strong>Aber nicht der Klimaschutz kostet Geld, wie es Verbund-Generaldirektor Michael Pistauer begründet, sondern Fehlinvestitionen in fossile Energien – was wiederum auf den Endverbraucher abgewälzt wird.</strong>

<img border="1" width="257" src="fileadmin/klagenfurt/benutzerinnen/artikelbilder/NEK-GDKW_1.jpg" height="166" alt="" />

Die Grünen fordern daher in einem Dringlichkeitsantrag die Schaffung eines CO2-Kompensations-Notprogramms im Umfang von 700.000 Tonnen CO2 pro Jahr. „Drastische Maßnahmen wie generelle Heizverbote und Fahrverbote können den CO2-Ausstoß des Gasdampfkraftwerks selbst theoretisch nicht kompensieren!“, sagt Köchl und rechnet den dramatisch hohen Beitrag des Klagenfurter Kraftwerks vor, „ Zur Kompensation des CO2-Ausstoßes des geplanten Gasdampfkraftwerks würde die Aufforstung einer Fläche von 712 km2 Fichtenwald auf 80 Jahre gerechnet ausreichen, das entspricht der sechsfachen Fläche der Stadt Klagenfurt. Dieses CO2-Notprogramm wäre ohne großen Aufwand in Betreuung durch das Klagenfurter Stadtgartenamt zu realisieren.“ Sinnvoll wären gleich 1000 km2 Aufforstung, damit Klagenfurt seine selbst gesteckten Klimaschutzziele als Klimabündnisgemeinde erreichen kann.
<strong>Als Alternative zum geplanten Gasdampfkraftwerk des Stromkonzerns Verbund setzen die Grünen auf Wärmedämmung, Solarenergie und Biomasse.</strong> Ein breit angelegtes Wärmedämmungsprogramm könnte den Gebäudestandard in Klagenfurt massiv verbessern und Arbeitsplätze schaffen. „<em>Zudem wären thermische Solaranlagen mit großen Pufferspeichern sowie Biomasse und Biogaslösungen eine sinnvolle regionale Alternative</em>“, sagt Köchl.