Auf Socken durch die Klagenfurter Fußgängerzone laufen?

Seit eineinhalb Jahren haben Radfahrer in der Klagenfurter Fußgängerzone „freie Fahrt“. Dass jetzt einige Kaufleute und FPK-Gemeinderat Gerhard Reinisch wieder ein Fahrverbot für Radfahrer (von 10 bis 18 Uhr, gleich wie für Autofahrer) fordern, kann Grünen-Gemeinderat Reinhold Gasper nicht nachvollziehen. „Ich halte ein Radfahrverbot für Unsinn!“, sagt der leidenschaftliche Radfahrer, der in den letzten 14 Jahren in der Stadt insgesamt 50.000 Kilometer auf seinem Drahtesel zurückgelegt hat. „Um rasante Radfahrer einzubremsen, wären das Anbringen von Tafeln mit der Aufschrift ,Bitte rücksichtsvoll fahren!` und Bodenmarkierungen sowie etwas Zivilcourage weitaus vernünftiger“, so Gasper.

Die Forderung nach einem „Radfahrverbot“ sei auch völlig unbegründet: „Es gibt keine Unfallstatistik der Polizei. Der letzte registrierte Unfall ereignete sich im Jahr 1902!“, weiß Gasper. „Man bedenke auch, dass das Schieben eines Fahrrades über den ganzen Alten Platz eine sehr lange Wegstrecke bedeutet. Außerdem dürften bei einem Verbot auch Rollschuhfahrer und Inlineskater nicht mehr durch die Fußgängerzone fahren – sollen die dann etwa die Schuhe ausziehen und in Socken über den Alten Platz laufen?“, fragt sich der Gemeinderat, der eher beim unerlaubten Parken am Alten Platz Handlungsbedarf sieht:  „Bis 10 Uhr sind Ladetätigkeiten erlaubt, die Leute parken aber weitaus länger!“