Die Stadt Klagenfurt verfügt nicht nur über Gemeindewohnungen, auch Geschäftslokale werden seitens der Landeshauptstadt vermietet. Wenn jemand ein solches Geschäftslokal mieten möchte, so muss er oder sie sich an den Liegenschafts- und Wirtschaftsreferenten Vzbgm. Mario Canori wenden und einen diesbezüglichen Antrag stellen.
In einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses im April des heurigen Jahres wurde über ein 38 m² großes Lokal entschieden, das an Herrn André Malungo vermietet werden sollte. Herr Malungo betreibt am Kinoplatz bereits ein Geschäft für afrikanische Artikel. Weil das bestehende Lokal zu klein geworden ist, möchte er das größere, frei gewordene Objekt anmieten.
„An sich sollte diese Vermietung keine großen Wellen schlagen – möchte man meinen“, so GR Angelika Hödl von den Klagenfurter Grünen. Durch die Enthaltung der Vertreter des SPÖ-Klubs ist die Vermietung an den gebürtigen Afrikaner, mit österreichischer Staatsbürgerschaft, jedoch gescheitert.
Dass es mittlerweile auch eine Unterschriftenliste gegen die Vermietung an Herrn Malungo gibt, wird von der Abteilung Besitzverwaltung der Landeshauptstadt nicht bestritten.
„Gute sechs Monate sind nun verstrichen und Herr Malungo hat nach wie vor kein größeres Geschäftslokal. Mit einem mehrheitlichen Beschluss im Ausschuss wäre dies kein Problem gewesen“, so Hödl weiter.
„Diese Vorgehensweisen sind schlichtweg diskriminierend“, zeigt sich GR Hödl erschüttert. „Im Jahr 2005 möchte man meinen, dass Hautfarben und andere ethnische Unterschiede keine Rolle mehr spielen“. „Wir sehen verschiedene Kulturen als Bereicherung und sind gegen eine Ausgrenzung jeglicher Art“. „Es wäre wünschenswert, wenn sich auch Vertreter anderer Parteien eindeutig dazu bekennen würden“, so die Grüne Gemeinderätin abschließend.