Im schnell wachsenden Stadtteil Viktring wird auf die Bedürfnisse von jungen Menschen vergessen, macht Gemeinderätin Evelyn SchmidTarmann aufmerksam. Sie fordert angesichts schwindender Freiräume, die bereits fertigen Pläne für einen Freizeitpark aus der Schublade zu holen und stufenweise umzusetzen.
„In den letzten Jahren sind in Viktring viele Eigentumsund Genossenschaftswohnungen gebaut worden, weitere Wohnbauprojekte sind geplant. Doch je mehr die Priorität auf Wohnraum und Parkplätzen liegt, umso mehr schwinden Freiräume und Grünflächen für die immer größer werdende Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die hier leben*“, macht Gemeinderätin Evelyn SchmidTarmann auf die Situation aufmerksam. „Nahe der Keltenstraße, gegenüber der Kleingartenanlage, verfügt die Stadt Klagenfurt über ein sieben Hektar großes, für eine Freizeitanlage gewidmetes Grundstück. Dass dort ein Gemeinschaftsgarten entstehen soll, ist bereits beschlossen. Außerdem liegt seit 2003 ein fix-fertiger Entwurf für eine Freizeitanlage in der Schublade, der auf seine Umsetzung wartet“, erinnert Schmid-Tarmann. „Der damalige Vizebürgermeister Ewald Wiedenbauer hat bereits damals die Errichtung eines Freizeitparks für den bevölkerungsreichen Stadtteil Viktring angekündigt. Mit Landschaftsplanerin DI Lilli Licka hat der damalige Stadtgartenreferent den BewohnerInnen in zwei Bürgerversammlungen ein Rohkonzept präsentiert, das sehr gut angekommen ist. Es waren Bereiche für Skaten, Volleyball, eine große Wiese und Ruhezonen geplant – auch der Kehrbach sollte integriert werden. Bis 2006 hätte die Anlage um ca. 700.000 Euro etappenweise umgesetzt werden sollen“, so SchmidTarmann, die an Bürgermeisterin Mathiaschitz appelliert, ein solches Projekt für die Kinder und Jugendlichen in Viktring zu unterstützen. „Die geschätzten Kosten betragen nur in etwa das Doppelte der Summe von 300.000 Euro, die 2016 für einen Kunstrasen am Fußballplatz in Welzenegg aufgebracht wurden“, merkt die Mandatarin an. „Ein Freizeit- und Erholungspark wäre eine enorme Aufwertung für den Stadtteil und die Lebensqualität der Viktringer Bevölkerung. Es geht um Bewegung, Fitness, Kommunikation und Erholung im Grünen – für Jung und Alt“, so Schmid-Tarmann, die in der Gemeinderatssitzung vom 2. Februar einen Antrag zu diesem Thema („Geplanten Freizeitpark in Viktring umsetzen!“) einbringt.
* In Viktring war das Leben für Junge noch vor wenigen Jahren attraktiver: Es gab das Sport- und Freizeitzentrum „Atrium“, im Gemeindezentrum fanden Bälle und Veranstaltungen statt und es gab noch den „Marhof“ (gegenüber dem Stiftgymnasium), der ein beliebtes Veranstaltungszentrum und Treffpunkt der Jugend war. Der „Marhof“ musste einem Wohnkomplex weichen, was ein großer Verlust für die Jugendlichen darstellte. Das „Atrium“ ging in Konkurs, nach einem langjährigen Rechtsstreit ersteigerte schließlich die Landeshauptstadt Klagenfurt den Gebäudekomplex. Ein gefordertes Jugendzentrum scheiterte an Protesten der AnwohnerInnen.