Grüne: Barrierefreie Information beim „Steinernen Fischer“

Grüne: Barrierefreie Information beim „Steinernen Fischer“

Klagenfurt (16.12. 2013) Im Zuge der Neugestaltung des Benediktinerplatzes wurde auch der „Steinerne Fischer“ restauriert. „Mitte November ist das drittälteste Denkmal der Stadt an seinen angestammten Platz zurückgekehrt – mit positiven Änderungen. So ist zum Beispiel durch die Entfernung des Daches die Sicht auf das Denkmal nun uneingeschränkt möglich“, lobt Gemeinderat Reinhold Gasper. Zwei Verbesserungsvorschläge hat der Hobby-Historiker aber noch. So soll der „Steinerne Fischer“ auch von der Vorderseite fotografiert werden können. „Dazu müsste der angrenzende Gemüsestand etwa drei Meter vom Denkmal entfernt platziert, also rückversetzt, werden. Derzeit ist es für eine TouristInnen- oder SchülerInnen-Gruppe nicht möglich, sich für ein Foto vor dem Denkmal aufzustellen“, bemängelt Gasper, der diesbezüglich schon mehrfach Anträge eingebracht hat (erstmals 2001). Der Leiter des Denkmalamtes, Mag. Gorazd Živkovič, teilt Gaspers Ansicht.

Der zweite Vorschlag des Gemeinderates betrifft die Information. „Die Menschen wollen sich über ein Denkmal auch an Ort und Stelle informieren“, so der Grün-Mandatar, der deshalb in einem Antrag das Anbringen zweier Tafeln, eine für sehende und eine für blinde Menschen, fordert. Letztere ist Gasper ein besonderes Anliegen. „Klagenfurt könnte sich als ,Stadt ohne Hindernisse` einen Namen machen. Dazu zählen nicht nur leicht passierbare Gehwege und behindertengerechte öffentliche Toilettanlagen, sondern auch barrierefreie Informationen. Auf blinde und stark sehbehinderte Personen denkt man derzeit nur in Form von akustischen Signalen und Rillen am Boden. Blinde Menschen wollen sich an einem Denkmal aber auch selbst informieren können. Das ist nur mit einer Infotafel in Blindenschrift möglich. Gleichzeitig können sie den unteren Teil des Steindenkmals wie Füße, Stock, Fischlagge und die Original-Inschrift in der Bodenplatte fühlen“, so Gasper.

Vorschläge für die Info-Tafeln:
1. Tafel:
Information zum Fischmarktrecht
Die in den Stein gemeißelte Inschrift – 1606:„SO.LANG.ICH.WILL.ICH.DA.BLEIBEN.STAHN.PIS.MIER.MEINE.FÜSCH.UND.KREBS.ABGAN“ – bezieht sich auf ein antikes von Herzog Albrecht II 1340 erlassenes Fischmarktrecht. Der Fischhändler musste bei jeder Witterung und Jahreszeit ohne Hut und Mantel so lange stehen, bis alle Fische verkauft waren.

2. Tafel:
Information zur Figur
Die Figur wurde aus Kreuzberglschiefer gemeißelt, sie ist 180 cm hoch und mehrere 100 kg schwer, bekleidet in der Mode um 1600. Sie stützt ein langer Stock, der bis unter die Achsel reicht, rechts und links am Boden befinden sich zwei Behälter für lebende Fische, dazwischen die Fischwaage. In der Bodenplatte ist die Inschrift von 1606 wie beschrieben eingemeißelt. Der Künstler ist bisher unbekannt.

Stadt Klagenfurt 2014 

Foto: R. Gasper
Bildtext: So könnten die Info-Tafeln beim Steinernen Fischer platziert werden.