Klagenfurt (17. September 2012) Das skandalerschütterte Kärnten ist seit gestern um eine Facette reicher. Bei der gestrigen Gedenkfeier am Ulrichsberg haben sich ehemalige Mitglieder der Waffen-SS und Neonazis eingefunden. Unter den drei Festrednern war auch der Klagenfurter FPK Stadtrat Wolfgang Germ. Als einziger amtierender Politiker Kärntens reiht er sich somit nahtlos in die Reihe der Ewiggestrigen ein. Neben dem Ex-Waffen-SSler Herbert Belschan von Mildenburg versprach Stadtrat Germ vor Ort als höchster Repräsentant der Stadt die weitere Unterstützung der Stadt Klagenfurt für zukünftige Ulrichsbergfeiern.
Empört darüber zeigt sich der Grüne Gemeinderatsclub. Stadträtin Andrea Wulz: „Wer sich mit Ewiggestrigen ins Bett legt ist als Vertreter der Stadt Klagenfurt untragbar! Ich fordere daher den sofortigen Rücktritt von Stadtrat Wolfgang Germ. Diese Anbiederung an Alt– und Neonazis ist skandalös. Entweder vertritt Germ dieses Gedankengut oder er versucht in dieser Gruppe Stimmen zu fischen. Beides ist für uns gleichermaßen verwerflich.“
Weiters fordern die Grünen Klagenfurt den sofortigen Stopp sämtlicher Subventionen und Unterstützungen durch die Stadt Klagenfurt. Wulz fordert außerdem Bundespräsident Heinz Fischer auf, die Ulrichsbergtreffen ab sofort zu verbieten.
Ein diesbezüglicher Dringlichkeitsantrag wird für die kommende Gemeinderatssitzung am Mittwoch von Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann begründet. „Die ewiggestrige Veranstaltung schadet immens dem Ansehen Kärntens und rückt die Landeshauptstadt weiter in ein Rechtes Eck. Diesen Entwicklungen darf man nicht länger zusehen. Klagenfurt muss in die Zukunft blicken, anstatt revisionistische Vereine zu unterstützen“ so GRin Evelyn Schmid-Tarmann empört. (Schluss)
Fotos des Ulrichsbergtreffens zu sehen unter (Fotograf Martin Juen): http://www.flickr.com/photos/martin-juen-fotografie/sets/72157631539868268/with/7994036781/