Ist das öffentliche Bad Loretto wieder in
Gefahr? Nach Bad Saag droht ein weiteres öffentliches Bad am Wörthersee verkauft
bzw. verpachtet und privatisiert zu werden. Bereits im Juli 2009 schlugen die
Wogen des Wörthersees hoch: „Schon damals war die Begehrlichkeit einiger
Großinvestoren groß, das idyllische öffentliche Bad Loretto für die private
Nutzung zu erwerben. Nun planen die Stadtwerke unter Aufsichtsratsvorsitzenden
Matthias Reichhold und Bürgermeister Scheider als Eigentümervertreter der Stadt
eine Verpachtung, das bedeutet wohl das Ende der öffentlichen Nutzung. Doch
soweit darf es nicht kommen!“ gibt sich Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann
kämpferisch.
Das Schloss Loretto ist im Besitz der Stadt
Klagenfurt, das öffentliche Bad Loretto sowie der dazugehörige Parkplatz
gehören den Klagenfurter Stadtwerken. Besonderes Interesse am kleinen Bad
zeigte schon seit dessen Bestehen das Lindner-Hotel, das keinen eigenen
Seezugang hat. Die Lindner-Großinvestorengruppe mit Sitz in Düsseldorf, wirbt
in ihren Prospekten mit der Nähe zum Schloss Loretto und zum See. Auch ein
Mitglied des Klagenfurter Segelvereins Loretto (KSVL) äußert Befürchtungen:
„Wir zahlen monatlich 14.000 Euro an die Stadtwerke, damit wir den Parkplatz
des Loretto-Bades mitbenützen dürfen. Sollte der jetzt privatisiert werden,
besteht keine Möglichkeit mehr, dass wir mit unseren Booten zum See kommen!“
Der KSVL hat lediglich die Servitutsrechte für den schmalen Uferstreifen, der
sich im Eigentum der Bundesforste befindet.
„Im Sommer 2009 hat Bürgermeister Scheider
sogar mit Flugblättern im Bad Loretto eine Privatisierung vehement bestritten
und die Grünen der Panikmache bezichtigt. Im Vorjahr wurde die
Wörthersee-Schifffahrt verkauft, ohne den Gemeinderat einzubinden. Mit der
gleichen Vorgehensweise wollen anscheinend jetzt die STW das öffentliche Bad
Loretto loswerden. Doch soweit darf es nicht kommen!“, betont GRin
Schmid-Tarmann.
„Retten wir Bad Loretto – Hände weg von
unserer Ostbucht“ – so lautet nach wie vor die Kampfansage der Klagenfurter
Grünen. „Bad Loretto muss als öffentliches Bad für die Klagenfurter Bevölkerung
erhalten bleiben und darf auf keinen Fall zu einem exklusiven Privat-Baderessort
werden,“ so Schmid-Tarmann abschließend.