Die Strucklwiese,
bekannt auch als ehemalige Zirkuswiese, hätte die Stadt als wertvolle und
letzte Grünfläche ankaufen und als „Grüne Lunge“ für die Klagenfurter
Bevölkerung erhalten müssen. Auch ein Park mit Freizeit- und
Betreuungseinrichtungen für die rund 2200 Schülerinnen und Schüler von den
Gymnasien Bachmann und Lerchenfeld, der VS Westschule und der Polytechnischen
Schule wäre eine große Bereicherung gewesen. Trotz massiver Proteste von
AnrainerInnen, der Bürgerbewegung „Für ein lebenswertes Klagenfurt“ und den
Klagenfurter Grünen wurde am überdimensionierten Bauprojekt auf der 8000 m2
großen Strucklwiese festgehalten. Vorgesehen sind 77 Wohn- und Büroeinheiten,
ein 600 m2 großer Supermarkt mit entsprechend vielen Parkplätzen und
mehr als 200 Autoabstellplätze in einer Tiefgarage.
Grün-Gemeinderätin Evelyn
Schmid-Tarmann zählte bereits 2009 die Kritikpunkte auf: „Die einen sprechen
von „Hausbau“, ich spreche hier von einem Bau-Koloss, denn mit 90 Metern Länge
und bis zu sechs vorgesehenen Stockwerken ist der Verbauungsprozentsatz viel zu
hoch – in einem Zone2-Grenzgebiet mit durchwegs offener, umweltverträglicher
Bebauung.“ Weiters gefährde nach Schmid-Tarmann dieses Bauprojekt 2200
SchülerInnen der vier unmittelbar angrenzenden Schulen durch vermehrtes
Verkehrsaufkommen und durch erhöhte Abgas- und Feinstaubbelastung. Auch ein
sicherer Radweg ist bislang noch nicht berücksichtigt.
Die Grünen Klagenfurt sind
sich einig: „Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist unabdingbar!“ Weiters
handelt es sich dabei um ein Großbauvorhaben, bei welchem laut
Verwaltungsgerichtshof den AnrainerInnen bis zu einer Entfernung von 100 Metern
eine Parteienstellung einzuräumen ist, dies wird in Klagenfurt generell
ignoriert. GRin Schmid-Tarmann forderte bereits 2009, dass
Änderungen von Flächenwidmungs- und Teilbebauungsplänen den AnrainerInnen
schriftlich zugestellt werden. „Besonderen Schutz gilt auch der alten Weißahorn-Allee,
die unter keinen Umständen unter dem Bauvorhaben leiden darf!“, so
Schmid-Tarmann, die in einem entsprechenden Gemeinderatsantrag forderte, dass
den angeführten Kritikpunkten Rechnung getragen und diesem Großbauvorhaben in
der geplanten Form keine weitere Baugenehmigung erteilt wird.