Grüne für Platzumbenennung: Friedensaktivistin statt Kriegstreiber

Klagenfurt (18.06. 2014) „Viele wissen nicht, dass sich hinter dem harmlos klingenden Namen Feldmarschall Conrad (von Hötzendorf) ein Kriegsverbrecher des Ersten Weltkrieges verbirgt“, macht Reinhold Gasper aufmerksam. Der Grün-Mandatar bringt deshalb einen Antrag ein, den Feldmarschall-Conrad-Platz, der bis 1935 Völkermarkterplatz hieß, in Bertha-von-Suttner-Platz umzubenennen.

Der Hintergrund: „Franz Conrad von Hötzendorf (1852 – 1925) war kein ehrenvoller Feldherr, sondern ein übler Kriegstreiber“, so Gasper. 2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Male. In diesem Zusammenhang erschien Kriegs- und Erinnerungsliteratur, in der Franz Conrad von Hötzendorf in einem äußerst negativen Licht erscheint. „Durch seine überhebliche und rücksichtslose Taktik hatte die österreichische Armee große Verluste zu erleiden. Hunderttausende Menschen kamen völlig unsinnig zu Tode, wurden verwundet und/oder zu Invaliden“, erzählt Gasper. „Nach einem solchen Kriegstreiber und Massenmörder einen Platz oder eine Straße zu benennen, ist verwerflich. Dazu konnte es nur kommen, weil sein Lebenslauf früher geschönt, vieles vertuscht und verschwiegen wurde“, so Gasper, der eine rasche Umbenennung des Platzes fordert.

„Geeignet wäre die österreichische Friedensaktivistin Bertha von Suttner (1843 – 1914), die als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Ihr 1889 erschienenes Buch ,Die Waffen nieder!` gilt als wichtigstes Werk der Antikriegsliteratur“, so der Mandatar. „Es gibt zwar bereits abzweigend von der Afritschstraße eine Bertha-von-Suttner-Gasse, Doppelbenennungen spielen aber keine Rolle. In Klagenfurt haben wir einige Mehrfachnennungen, wie z.B. Viktringer Platz, Ring und Straße.“