Es gibt ein klares Jugendschutzgesetz, dass niemand unter 16 Jahren Alkohol trinken darf – nirgends", so kommentiert Klagenfurts Grünen-Obmann GR Matthias Köchl das von Bürgermeister Dkfm. Harald Scheucher geplante Alkoholverbot für öffentliche Parkanlagen in Klagenfurt.
Das vorhandene Jugendschutzgesetz wird zudem kaum exekutiert, die Anzahl der Kontrollen hält sich sehr in Grenzen. Die Grünen werden daher einem generellen Alkoholverbot für Parkanlagen nicht zustimmen.
Für die Grünen vorstellbar ist höchstens ein zeitlich befristetes (tageweises) Alkoholverbot für Großveranstaltungen wie die Europameisterschaft oder das GTI-Treffen."Solche Events sind ein Ausnahmezustand, da kann ein Alkoholverbot für öffentliche Plätze ein kleiner Beitrag dazu sein, Vandalismus und Komatrinken einzugrenzen", so Köchl. Zu hohe Erwartungen sollte man daran aber nicht setzen.
"Um ein Zeichen zu setzen wäre auch ein generelles Alkoholverbot für das Rathaus ein schönes Signal". Gleiches wird aktuell für den steirischen Landtag diskutiert.
Als Argument für ein generelles Alkoholverbot werden oft "komatrinkende Jugendliche" und der Müll der in Parks hinterlassen wird angeführt. Gegen ein Vermüllen der Parkanlagen sind Geldstrafen eher ein Ansatz als ein Alkoholverbot. An den Ursachen ansetzen statt die Symptome bekämpfen. Auch auf Wunsch und Antrag der Klagenfurter Grünen wurde für die Fischl-Siedlung ein zusätzlicher Streetwork-Posten geschaffen. "In diesem Bereich muss die Stadt noch mehr investieren", fordert Köchl.
Das niemand fragt warum Jugendliche immer mehr Alkohol trinken ist ein Versäumnis. Vielfach ist es schulischer Leistungsdruck, Jugendarbeitslosigkeit, Perspektivenlosigkeit, zerrüttete Familienverhältnisse usw.
Hier gilt es Perspektiven zu schaffen.