Grüne Kritik an Intransparenz bei Energielösung

Klagenfurt (19.05. 2014) Der Grüne Jubel nach dem Aus für das Gasdampfkraftwerk war groß. „Der negative Bescheid bewahrte Klagenfurt nicht nur vor einem riesigen finanziellen Fiasko, wie man jetzt am Beispiel Mellach sieht, sondern war auch ein Signal an die Politik, dass die Zeiten des Drüberfahrens und des Täuschens vorbei sind“, erinnert Grünen-Stadträtin Andrea Wulz. „Leider hat man aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt, denn zwei Jahre später gibt es in der Klagenfurter Energiefrage nach wie vor Intransparenz und Alleingänge“, kritisiert Umweltreferentin Wulz, die vom zweiten geplanten Biomassekraftwerk in Lendorf aus den Medien erfahren hat. „Weder Stadtsenat noch Gemeinderat waren eingebunden.“

Das Unternehmen Riegler & Zechmeister will nun neben dem Biomassekraftwerk im Osten von Klagenfurt (mit 50 MW) auch noch ein zweites Biomassekraftwerk in Lendorf (mit 20 MW) errichten und betreiben. Zur Erinnerung: Auf besagtem Grundstück in Lendorf war im Rahmen des EU-Projektes „POLYWOOD“, das aufgrund des Konkurses eines Projektpartners vorzeitig abgebrochen werden musste, zunächst die Errichtung einer Biogasanlage vorgesehen. „Hier liegt also eine andere Genehmigung vor – wie kann das gehen?“, fragen sich die Grünen.

Die Grünen sind nach wie vor für eine nachhaltige Energielösung für Klagenfurt, die auf den tatsächlichen Bedarf ausgerichtet ist und keine Einzelinteressen bedient. „Einen Beschluss dazu gibt es: So haben Grüne, SPÖ und ÖVP im Juli 2012 beschlossen, nach dem Konzept „Energiewende Klagenfurt“ vorzugehen, das  vorsieht, zuerst Daten und Fakten zu sammeln und erst dann mit Beteiligung der BürgerInnen die beste Fernwärmelösung für Klagenfurt zu suchen“, erinnern Wulz und Nationalratsabgeordneter und Gemeinderat Matthias Köchl.  

„Stadtwerke und Bürgermeister ignorierten den Stadtsenatsbeschluss und nahmen eine Ausschreibung vor, wobei einfach der billigste Wärmelieferant gesucht wurde“, wie Köchl kritisiert. „Am billigsten war erwartungsgemäß ein Stromkraftwerk mit Biomasse, welches durch das Bundes-Ökostromgesetz gefördert wird. Bedeutet: Wegen Stromproduktion wird 3 x soviel Holz verfeuert, als nach dem Konzept „Energiewende Klagenfurt“ nötig wäre“, so Köchl.