Klagenfurt (24.04. 2014) Die gute Nachricht zuerst: Die desolaten Schiffsanlegestellen, noch im September 2013 als „touristische Peinlichkeit“ von Grünen-Gemeinderat Reinhold Gasper angeprangert (siehe https://klagenfurt.gruene.at/Lendkanal-Desolate-Anlegestellen-sind-touristische-Peinlichkeit), werden saniert: „Ich freue mich, dass die Schandflecke der Vergangenheit angehören.“
Der Haken an der Sache: Die Sanierung und Wartung der fünf bestehenden Anlegestellen im Lendkanal und des neuen Steges beim Schloss Maria Loretto übernimmt die Wörtherseeschifffahrt, die sich damit auch die Benützung der Stege (vorerst bis 30. September 2015, ohne Benützungsentgelt) sichert. „Die Schiffsanlegestellen waren bislang öffentliches Gut, jetzt werden sie einem privaten Unternehmer übertragen. Heißt das jetzt, dass die Anlegestellen nur noch exklusiv von der Wörtherseeschifffahrt genutzt werden und es für andere künftig nicht mehr möglich ist, anzulegen?“, fragt sich Grünen-Stadträtin Andrea Wulz, die dem Antrag von Vize-Bgm. Albert Gunzer (FPÖ) in der gestrigen Stadtsenatssitzung nicht zustimmte (Anm.: Der Antrag wurde mit den Stimmen von FPÖ, SPÖ und ÖVP abgesegnet).
Grünen-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann hinterfragt die Rolle des Unternehmers Martin Ramusch, dem die Wörtherseeschifffahrt inklusive Werft gehört, seit langem. „Nach der Wörtherseebühne, die von FPÖ und ÖVP privatisiert und an die Wörterseeschifffahrt – für fünf Jahre mit Option auf Verlängerung – verpachtet wurde, nun diese Möglichkeit der exklusiven Nutzung. Öffentliches Gut wird zunehmend privatisiert“, kritisiert Schmid-Tarmann, für die die voranschreitende Monopolisierung hinterfragenswert ist.