Grüne kritisieren planmäßige Zerstörung historischer Architektur

Schon
in der Scheucher-Ära wurden etliche historische Bauwerke, die das
Stadtbild von Klagenfurt Jahrhunderte lang geprägt hatten,
unwiederbringlich zerstört. In der neuen Legislaturperiode verstärkt
sich der Trend, historische Architektur zu zerstören: So wurde
beispielsweise die Waisenhauskaserne zum Abriss freigegeben, das
urbanistisch prägende Ensemble des Gelautz-Hauses zertrümmert und
der dörfliche Stadtteil St. Martin droht mit Wohnblöcken
zubetoniert zu werden. Selbst das vitale Herz Klagenfurts, der
Benediktinermarkt, konnte nur mit großem persönlichem Einsatz aller
Betroffener und der Grünen vor Zerstörung durch ein monströses
Parkhaus bewahrt werden.

Neben
der Zertrümmerung der Waisenhauskaserne hat nun eine weitere
Barbarei die KlagenfurterInnen verstört: Das prächtige
Jugendstilhaus in der Hoffmanngasse 11, Teil eines
Jahrhundertwende-Ensembles, sowie ein Biedermeierhaus am Beginn der
Villacherstraße wurden zertrümmert. Die Grüne Kultursprecherin
legt bei ihren Kulturreisen ihr Augenmerk auf historische
Innenstädte: „Überall in Europa werden alte Stadtkerne erhalten
und behutsam restauriert. Selbst in Rio de Janeiro wird Hausbesitzern
als Anreiz drei Jahre lang die Steuer erlassen, wenn sie die Fassaden
ihrer Häuser restaurieren.“

In
vielen Ländern gab es mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der 70er
Jahre den Trend, in einer Zerstörungswut historische Bauwerke
niederzuwalzen und durch Plattenbauten zu ersetzen. „Durch die
Trendumkehr will man seit einigen Jahren nun wieder Traditionelles
erhalten. Mir kommt vor, als hätte Planungsreferentin Drin
Mathiaschitz das ästhetische Bewusstsein der 70er Jahre. Es fehlt
offensichtlich der Bezug zum kulturellen Erbe und zur Tradition!“,
beklagt GRin
Schmid-Tarmann.