Grüne nehmen Regierungsverantwortung ernst

In der Vergangenheit wurden Beschlüsse meist von SPÖ, BZÖ und ÖVP getragen. Großprojekte wie beispielsweise das Wörthersee-Stadion oder das Seepark-Hotel wurden durch SPÖ/BZÖ/ÖVP-Zustimmung realisiert. Die Grünen hingegen wurden gerne als die „Nein-Sager“-Partei tituliert, da sie Beschlüsse kritisch hinterfragten und stets vor finanziellen Folgen für die Stadt Klagenfurt warnten. Jetzt ist es soweit: die Stadt Klagenfurt erleidet ein gewaltiges Finanz-Debakel, auch ein Bankrott kann nicht ausgeschlossen werden. „SPÖ, BZÖ und ÖVP haben Klagenfurt mit Vollgas an die Wand gefahren! Wir haben uns immer gefragt, wie lange sich die Stadt Großprojekte noch leisten kann! Wie sich herausstellt, behielten wir Recht: die Stadt kann sich nichts mehr leisten!“, berichtet Grünen Stadträtin Maga Andrea Wulz.

Jetzt soll die so genannte Verwaltungsreform die Stadt wieder ins Gleichgewicht bringen und für eine Optimierung in sämtlichen Abteilungen sorgen. Die Klagenfurter Grünen forderten seit längerer Zeit eine solche Reform und brachten gerne Ideen ein. Völlig unerwartet bekam StRin Maga Andrea Wulz Anfang der Woche ein Papier präsentiert, welches die Maßnahmen der Verwaltungsreform vorstellte. Den entsprechenden Antrag stellt Bürgermeister Christian Scheider in der heutigen Stadtsenatssitzung. Kritik hagelt es seitens der Grünen vor allem aufgrund der Vorgangsweise: „Wie immer erhielten wir erst im letzen Augenblick wichtige Informationen! Wie sollen wir uns da ein richtiges Urteil bilden können?“, fragt sich Wulz. Doch für die Grünen steht fest, dass eine solche Verwaltungsreform mehr als notwendig ist: „Klagenfurt darf nicht zum Stillstand kommen. Die momentane Situation der Stadt ist schwierig. Es muss etwas passieren!“, betont Wulz.

Die Grünen erhielten gestern um 17:15 Uhr den entsprechenden Antrag zur Verwaltungsreform. „In einer Marathonsitzung sind wir das Papier durchgegangen und zu dem Schluss gekommen, dass wir uns unserer Regierungsverantwortung nicht entziehen können! Wir wollen mitarbeiten und uns konstruktiv einbringen! Hier müssen wir eben die Umstände rund um die späte Information vergessen, denn es geht um das Wohl der Stadt Klagenfurt!“, berichtet Grünen Stadträtin Maga Andrea Wulz. So erteilen auch die Grünen der Verwaltungsreform ihre Zustimmung.