Grüne sagen Radwege-Lücken den Kampf an

Wer in Klagenfurt
mit dem Fahrrad zur Arbeit bzw. in die Innenstadt will, braucht eiserne Nerven,
den Todesmut eines Kamikaze und eine gute Unfallversicherung, denn  Radfahren in der Klagenfurter Innenstadt ist gefährlich:
Laut Statistik waren in den letzten Jahren mehr RadfahrerInnen an
Straßenverkehrsunfällen beteiligt als MopedfahrerInnen (Quelle: Statistisches
Jahrbuch der Stadt Klagenfurt 2010). „Es kommt immer wieder zu Unfällen bzw.
brenzligen Situationen, da die meisten Radwege an Kreuzungen plötzlich enden. Man
ist also gezwungen, in den fließenden Straßenverkehr zu wechseln. Diese
Aktionen sind besonders gefährlich, da AutofahrerInnen nicht mit dem
plötzlichen Auftauchen der Zweiräder rechnen“, berichtet Grün-Gemeinderätin
Evelyn Schmid-Tarmann.

Gefahrenstellen
sammeln die Klagenfurter Grünen seit einigen Jahren auf einer eigenen Webseite:
„Uns wurden bereits unzählige Radfallen gemeldet. Doch leider passiert kaum
etwas in puncto Radwegenetz-Lückenschließung!“, kritisiert die
Grün-Gemeinderätin, die einen wesentlichen Grund darin sieht, „dass die
Prioritäten des zuständigen Verkehrsreferenten, der selbst nicht mit dem Rad zur
Arbeit fährt, woanders liegen. Außerdem investiert man in Klagenfurt viel
lieber in Großbauprojekte, um sich Denkmäler zu setzen.“ Der Fokus müsse nach
Schmid-Tarmann auf die Innenstadt gerichtet werden: „Der Radweg in der
Feldkirchner Straße endet stadteinwärts bereits bei der Schleppekurve, auch der
Radweg entlang der Rosentaler Straße endet abrupt nach der Unterführung. Keine
Radwege gibt es in der Pischeldorfer Straße wie in der Pallagasse und  nicht nur entlang des Villacher Rings tun sich
Lücken auf. Am St. Veiter Ring kommt man am Radweg nur bis zum LKH und da muss
man sich den Radweg mit FußgängerInnen teilen. Große Lücken im Radwegenetz
bestehen auch in der besonders verkehrsreichen Völkermarkterstraße, die große
Gefahren für RadfahrerInnen birgt. Die Bahnhofstraße  als Einbahn ist ohnehin stadteinwärts für RadfahrerInnen
gesperrt, obwohl viele PendlerInnen vom Bahnhof in die Innenstadt radeln. Bei
der geplanten Sanierung der 10.-Oktober Straße darf man keinesfalls auf einen
markierten Radweg vergessen!“, zählt GRin Schmid-Tarmann die Mankos
auf.

„In keiner
österreichischen Landeshauptstadt wird die zunehmende Bedeutung des
Rad-Berufsverkehrs so ignoriert wie in Klagenfurt. Wir wollen nicht länger mitansehen,
wie Radfahren zur Arbeit zum täglichen Überlebenstraining wird. Mein
Gemeinderatsantrag der farbigen Markierung von Radwegen bietet dafür die
kostengünstigste Lösung, die sofort umsetzbar wäre.“, fordert die Grün-Gemeinderätin
abschließend.