„Weiß der Bürgermeister eigentlich noch, was er will?“, fragen sich die Grünen angesichts der Aquapark-Hallenbad-Diskussion. Zuerst spricht sich Scheider in der Hallenbad-Standortfrage klar gegen die Ostbucht aus, dann liebäugelt er mit einem Aquapark, der den Campingplatz am See verdrängen soll. „Ein top-ausgelasteter Campingplatz, der heuer voraussichtlich mit einem Nächtigungsrekord – nämlich 52.000 Nächtigungen, einem Plus von knapp 20 Prozent zum Vorjahr – bilanziert, soll für einen Aquapark mit zweifelhaftem Nutzen Platz machen? Ein Aquapark rechnet sich vielleicht in Badeorten wie Jesolo, aber in Klagenfurt, wo die klimatischen Bedingungen anders als an der Adria sind, ist ein solches Angebot unnötig!“, meint Stadträtin Andrea Wulz (Die Grünen).
Dass die 40.000 Quadratmeter große Campingplatz-Fläche den KlagenfurterInnen wenig bis gar nichts bringt, wie der Bürgermeister behauptet, sei außerdem „schlicht und einfach falsch. Er vergisst, dass der Campingplatz eine Wertschöpfung für den Raum Klagenfurt von zwei Millionen Euro pro Jahr bringt. Von den 70.000 Euro an Ortstaxen, die direkt in das Stadtbudget fließen, ganz zu schweigen.“ Von einer Umsiedelung des Platzes hält die Stadträtin nichts: „Aus touristischer Sicht müsste dieser wieder in unmittelbarer See-Nähe liegen, weil man sonst einen Großteil der Gäste für immer verlieren würde. Und da es einen solchen Standort nicht gibt, käme eine Verlegung einer Zerschlagung dieses wertvollen touristischen Zweiges gleich!“
Wulz weiter: „Im Gegensatz zu anderen Tourismusbetrieben rund um die Kärntner Seen, die über eine schlechte Saison klagen, kann sich unser Campingplatz über eine Top-Entwicklung freuen. Als Dank dafür, dass die Campinggäste viel Geld in Klagenfurt lassen – für Einkäufe, Kleidung, Ausflugsziele, Restaurants usw. –, wollen wir ihnen ihren Stammplatz wegnehmen. Der Campingplatz sollte keinesfalls verlegt und damit zu Grabe getragen, sondern stattdessen winterfest gemacht werden! Klagenfurt ist zwar kein Winterskigebiet, könnte aber durchaus Kooperationen mit Skigebieten eingehen und den Gästen auch im Winter viel bieten!“