Klagenfurt (28.10. 2014) „Doppelt verrechnete Überstunden und Zulagen für MitarbeiterInnen ohne Beschlüsse: Was sich in den letzten Jahren in der Klagenfurter Personalpolitik abgespielt hat, ist haarsträubend“, findet Grünen-Stadträtin Andrea Wulz nach der heutigen Sonder-Stadtsenatssitzung, in der Schadenersatzklagen gegen Koroschetz und Klaming sowie der Abberufung von Koroschetz als stellvertretende Magistratsdirektorin mit den Stimmen der Grünen beschlossen wurden, klare Worte. „Der Magistrat wurde als Selbstbedienungsladen missbraucht – das ist nach dem Gutachten der Uni Innsbruck Fakt. Ex-Magistratsdirektorin und Ex-Personalleiterin haben sich gegenseitig Überstunden genehmigt und auch die Auszahlung von Zulagen an MitarbeiterInnen – ganz ohne Beschlüsse – bewilligt. Die politische Verantwortung für den finanziellen Schaden (Anm.: insgesamt ca. 114.000 Euro) haben Personalreferent Germ und Bürgermeister Scheider zu tragen, die versagt haben. Sie haben zugelassen, dass der Magistrat als Selbstbedienungsladen missbraucht wurde!“, wettert Wulz über das „politische Desaster“.
Seit Jahren üben die Grünen immer wieder Kritik an „der undurchsichtigen und willkürlichen Personalpolitik der Freiheitlichen. Entscheidungen und Bewertungen erfolgen personen- und anlassbezogen, was man auch beim Ordnungsamt, das von der FPÖ im Alleingang durchgeboxt wurde, gesehen hat. Es gibt in Klagenfurt keine rechtlich verbindlichen, nachvollziehbaren Stellenbewertungspläne – Intransparenz ist ein Hilfsausdruck!“, kritisiert Wulz.
Dass die ehemalige Leiterin der Abteilung Personal deutlich mehr Zulagen erhalten hat als andere AbteilungsleiterInnen, hat „Personalreferent Germ zu verantworten, der den Stadtsenat am 25. Jänner 2011 falsch informiert hat. Er gab an, dass Klaming nach dem Gehaltsschema des Landes eingestuft und nicht mehr als andere AbteilungsleiterInnen im Magistrat verdienen wird. Jetzt stellt sich heraus, dass Germ nicht die Wahrheit gesagt hat und Klaming in ihrer dreijährigen Zeit als Personalchefin der Stadt rund 60.000 Euro an Mehrkosten verursacht hat – ein Wahnsinn! Für die Grünen ist der Personalreferent einfach nicht mehr tragbar und somit rücktrittsreif“, so Wulz. Die Grünen haben der Bestellung Klamings aufgrund der intransparenten Umstände damals übrigens nicht zugestimmt (Anm. FPÖ und SPÖ waren dafür).