Klagenfurt (01.07.2013) Vor nicht allzu langer Zeit war die Gegend rund um die Universität noch Sumpfgebiet. „Die Probleme mit dem gestiegenen Grundwasserspiegel sind nicht neu“, sagt Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann, die vermutet, dass die exzessive Bebauung der letzten Jahre für den permanent steigenden Grundwasserspiegel verantwortlich ist. „Die Schäden häufen sich, werden schwerer und folgenreicher. So muss die Energie Klagenfurt GmbH (EKG) voraussichtlich vier Wochen lang 30 Parkplätze vor der Universität sperren, um Schäden am Fernwärmenetz zu beheben. Auch am Neptunweg (Neckheimgasse -Nautilusweg) müssen Grabungsarbeiten durchgeführt werden. Wie berichtet, hat der gestiegene Grundwasserspiegel und in den umliegenden Häusern bis hin zur Frodlgasse bereits große Schäden mit Schimmelbefall in Kellern und Garagen angerichtet“, schildert die Mandatarin, die von Bürgermeister Scheider wissen möchte: „Wer haftet für die Schäden und wer übernimmt die Kosten für die wochenlangen Grabungsarbeiten für die Fernwärmeleitungen?“
GRin Schmid-Tarmann befürchtet, dass sich die Situation aufgrund einer 40 Jahre alten Widmung – die sogenannten „Dermuth-Gründe“ östlich des heutigen Lakesideparks wurden damals in Zone 1* gewidmet – dramatisch zuspitzen wird. „15 große Wohnblöcke mit bis zu fünf Geschoßen hat man am Rande des Natura 2000-Gebietes geplant und bewilligt. Wenn diese Bauten neben den überdimensionierten Blöcken, die rund um die Kranzmayerstraße und Universitätsstraße entstehen (sollen) **, noch dazu kommen, wird es kritisch“, warnt Schmid-Tarmann, die einen sofortigen Baustopp fordert. „Bevor weiter darauf los gebaut wird, müssen hydrologische Untersuchungen gemacht werden. Sollte sich meine Vermutung als richtig erweisen, dass der permanente Anstieg des Grundwassers von der exzessiven Bebauung herrührt, ist ein sofortiger Baustopp zu erlassen und alle bisherigen Bewilligungen sind rückgängig zu machen!“
* Besagte Liegenschaft gehörte dem jüngst verstorbenen, ehemaligen Vizebürgermeister Walter Dermuth.
In Zone 1 dürfte man eigentlich so dicht bauen wie in der Innenstadt!
** Von Stadtplanungsreferentin Mathiaschitz in dieser Legislaturperiode bewilligte Großbauten im Univiertel:
– “Wohnpark“ Kranzmayerstraße (vormals „Generationenpark“ Riedergarten)
– Bebauung Dermuthwiese (Kollitsch)
– „Unipark“ Bebauung Universitätsstraße/Neckheimgasse (ehemalige Union-Halle)
– Real-Wohnbau Schumanngasse