Haider-Museum: Grüne lehnen Antrag ab

Das Bergbaumuseum plant im Zeitraum vom 10. Oktober 2009 bis zum 26. Jänner 2010 die Präsentation einer Ausstellung über das Leben des verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider. Ausgestellt soll nicht der zu Schrott gefahrene VW-Phaeton werden, sondern Erinnerungsstücke aus Haiders Kindheit, seine Laufschuhe, sein Schreibtisch und ähnliche Gegenstände. In der morgigen Stadtsenatssitzung wird der zuständige BZÖ-Kulturreferent Albert Gunzer den Antrag stellen, das Bergbaumuseum mit der Durchführung der Sonderausstellung „Jörg Haider 1950-2008“ zu beauftragen. Um die Kosten in der Höhe von 85.000 Euro zu bedecken, wird kräftig in den Topf des Kulturbudgets gegriffen.

Ein klares NEIN kommt seitens der Klagenfurter Grünen: „Ich werde dem Antrag für diese Sonderausstellung nicht zustimmen!“, informiert StRin Maga Andrea Wulz heute und verweist auf Grünen Kultursprecherin Evelyn Schmid-Tarmann. Im Rahmen der Budgetdiskussion 2009 während der letzten Gemeinderatssitzung kritisierte diese, dass das geplante Haider-Museum ausschließlich aus dem Kulturbudget der Stadt Klagenfurt finanziert werde: „Geld, das zu Lasten der freien Kulturinitiativen geht!“, so Schmid-Tarmann, die sich nochmals gegen eine derartige „Gedächtnisschau“ ausspricht. Für den erwarteten Ansturm von geschätzten 100.000 BesucherInnen im Zeitraum von ca. drei Monaten soll das Bergbaumuseum umgebaut und eine Verbindung zwischen Felsenhalle und den Ausstellungsräumen gesprengt werden. Die Klagenfurter Grünen stehen auch dem auswählten Ort kritisch gegenüber, denn die Ortswahl ist historisch belastet: „Neue Debatten über die BZÖ-Haltung zum Nationalsozialismus können wieder entfachen, denn der ehemalige NS-Schutzstollen war hier im Bergbaumuseum untergebracht und nicht weit vom Bunker entfernt befand sich eine NS-Hinrichtungsstätte. In den letzten Kriegstagen war hier der Befehlbunker von Gauleiter Friedrich Rainer. Ihm wird ja auch der Ausspruch zugeschrieben, der später vom BZÖ aufgegriffen wurde: Passt mir auf mein Kärnten auf!“, berichtet Schmid-Tarmann abschließend.