Haider-Totenkult: BZÖ braucht Mythos zum Überleben

„Der Stern des BZÖ ist im Sinken. Im übrigen Österreich unter der Wahrnehmungsgrenze beginnen auch in Kärnten die Felle davonzuschwimmen. Unfähigkeit und Dilettantismus der BZÖ-Regierenden wird offenkundig. Vertuschen, Verheimlichen und Taschenspielertricks halten sie über Wasser, lassen sie für diesen Moment zufrieden die Hände reiben. Jüngstes Beispiel: Der erschlichene Stadtsenatsbeschluss von 85.000 Euro getarnt als Mittelumschichtung im Kulturbudget für das Bergbaumuseum in welchem die Haider-Schau geplant ist!“, berichtet Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.

Doch den Epigonen fehlt es an Format und Strahlkraft, sie brauchen dringend einen Mythos: „Die Sonne ist vom Himmel gefallen“, so kommentierte Epigone und Nachfolger Dörfler pathetisch den Tod von LH Jörg Haider. Sämtliche Fakten wie beispielsweise der Aufenthalt in seiner letzten Nacht im Homosexuellenmilieu, die überhöhte Geschwindigkeit sowie die 1,8 Promille Alkohol im Blut des verstorbenen Landeshauptmannes werden vom BZÖ schön geredet bzw. verdunkelt und vertuscht. Werden sie dennoch aufgezeigt, so werden aus KritikerInnen rasch Verräter, Nestbeschmutzer und Kärnten-Beschimpfer und das BZÖ breitet rasch den Mantel der Glorifizierung und Mystifizierung darüber. Einige „HaiderianerInnen“ gründeten sogar eine eigene Gebetsliga (http://heiligerhaider.wordpress.com), die den Papst dazu bringen soll, Jörg Haider selig zu sprechen. An dieser Stelle fragen sich wahrscheinlich viele, welche Wundertaten er vollbracht hat. Hier zur Information: Kaiser Karl I. wurde selig gesprochen. Er hatte angeblich eine Klosterschwester von ihren Krampfadern befreit.

Grünen Kultursprecherin Evelyn Schmid-Tarmann berichtet weiter: „Keine Wunder-meldungen, aber ein gespaltenes Land hat Jörg Haider hinterlassen. Er selbst polarisierte stets und war der Kärntner Landesfürst. Symptomatisch der Umgang mit den Steuermitteln, wie seine Privatschatulle öffnete oder schloss er sie – je nach Bittsteller – und zahlte gerne direkt aus. Kärnten hinterließ er als Schlusslicht Österreichs, was Arbeitslosigkeit, Kaufkraft und Verschuldung anbelangt. Ideologisch führte er Kärnten in die Vergangenheit zurück, huldigte dem Regionalismus und Nationalismus: Die Einsprachigkeit im Dreispracheneck, das Negieren der zweiten Landessprache verblüffte viele Europäer“. Und die Haider-Verehrung geht in Kärnten sogar so weit, dass man die Witwe auf die politische Bühne zerren wollte. Als Ehrengast auf allen Veranstaltungen färbt vom Haider-Mythos auch auf die Witwe etwas Glanz ab und sie gibt ihn an die Epigonen weiter.

„Als Gipfel der Haider-Verehrung soll nun ein eigenes Haider-Museum eröffnen: Glorifizierung und Mystifizierung im ehemaligen Nazibunker, der zur Pilgerstätte mutieren wird – das halte ich für eine unstatthafte Haider-Reliquienverehrung. Ein Haider-Totenkult, mit dem noch Profit gemacht werden soll!“, kritisiert Grünen-Gemeinderätin Schmid-Tarmann abschließend.