Hochwasser in Kärnten – ein Rückblick

Klagenfurt (28.02. 2014) Hochwasserkatastrophen ereigneten sich in der Geschichte Kärntens immer wieder. In Kärnten gehen die Aufzeichnungen über Wetterkatastrophen bis in die Jahre 1195/1196 zurück. Klagenfurt wurde aufgrund seiner Lage an der Glan ständig von Hochwassern bedroht, deshalb wurde die alte Siedlung an der Furt auf den Hochwassersicheren heutigen Standort (Bereich Alten Platz) verlegt.

1236 folgte nach einem harten Winter eine Hochwasserkatastrophe. Die Flüsse traten nach raschem Tauwetter über die Ufer. Noch ärger war es im Winter 1708/1709. Plötzliches Auftauen führte zu riesigen Überschwemmungen. Die meisten winterlichen Hochwasserkatastrophen ereigneten sich im Laufe der Jahrhunderte nach Föhneinbrüchen.

Ein Jahrhunderthochwasser ist im Jahr 1851 dokumentiert. Weil sich Hochwasser von Glan, Sattnitz und See vereinigten, wurde Klagenfurt zur Halbinsel. Auch der Lendkanal trat über die Ufer. Im Lendhafen versank sogar ein Schottertransport-Schiff, die Draubrücken bis nach Marburg wurden größtenteils zerstört.

Enorme Hochwasser gab es in den Jahren 1885, 1886, 1888, 1889 und 1891. Der Pegel des Wörthersees stieg in 24 Stunden um 10 cm und der Ossiachersee um 40 cm an. Davon, dass Waidmannsdorf im Bereich des Wörthersees immer wieder überschwemmt wurde, zeugt der alte slowenische Name für das Gebiet, Otoče (= Inselgegend). Die WaidmannsdorferInnen wurden als InselbewohnerInnen bezeichnet.

In Vergessenheit geraten sind anscheinend die drei letzten Katastrophen in Kärnten, festgehalten in der 80-seitigen Broschüre der Landesregierung von 1969 mit dem Titel „Hochwasser in Kärnten, eine Dokumentation“. Im September 1965 sind ungeheure Regenmengen dokumentiert, die große Schäden verursachten. In Oberkärnten entstand ein riesiger See, das Bundesheer verschob die Abrüstung der Präsenzdiener (bis 15. Oktober), da sie bei der Beseitigung der Hochwasserschäden gebraucht wurden.
Die zweite Hochwasserkatastrophe ereignete sich im August 1966, die dritte dann  im November 1966. Die Unwetter forderten insgesamt 24 Todesopfer, darunter befanden sich auch Kinder. Nach den zwei Katastrophenjahren wurden zahlreiche  Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen, Menschen in Oberkärnten mussten aus von Hochwasser gefährdeten Siedlungen umgesiedelt werden. Mit Spendengeldern wurden das „Kurier-Dorf“ sowie eine Bundesheersiedlung für die umzusiedelnden Hochwasseropfer errichtet. Allen Soldaten, die sich an den Aufräumungsarbeiten beteiligten, wurde die sogenannte Hochwassermedaille verliehen.