Klagenfurt (19.12. 2013) Jahrzehntelang war die Hauptpost in der Dr.-Hermann-Gasse nahe dem Benediktinerplatz die wichtigste Anlaufstelle für die Post-Angelegenheiten der Klagenfurter BürgerInnen. Gerüchte um eine schrittweise Schließung kursieren seit Monaten, die Bevölkerung ist erbost. Seit September können eingeschriebene Briefsendungen und Pakete nämlich nicht mehr in der Hauptpost, sondern nur mehr beim Postpartner in den City Arkaden abgeholt werden. „Mit der Buchhandlung in den City Arkaden hat sich die Post AG aber einen denkbar ungünstigen Partner ausgesucht: Weit entfernt vom Zentrum, im ersten Stock des Einkaufstempels nur mit Rolltreppe oder Lift erreichbar, ist es vor allem für Menschen, die in ihrer Mobilität oder Sehleistung beeinträchtigt sind, ungeeignet. Fährt man mit dem Auto, um beispielsweise ein Paket abzuholen, muss man – gerade in der Vorweihnachtszeit – lange Wartezeiten in Kauf nehmen: Zuerst in der Kolonne vor dem Parkhaus, dann bei der Suche nach einem Parkplatz in der Garage und schlussendlich am Schalter in der Buchhandlung selbst“, berichtet Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.
Seit Jahren werden im ganzen Land, begleitet von großen Protesten der Betroffenen, Postämter geschlossen. „Es ist zu befürchten, dass sich mit dem Sparvorsatz der Post dieser Kahlschlag in der Nahversorgung fortsetzen wird. Eine Hoffnung ist die Postkontrollkommission, die Bedingungen, wie die Gewährleistung der Grundversorgung und mangelnde Rentabilität der Filialen, überprüft. Sie hat der Post 2010 erstmals die Schließung von Filialen untersagt. Dass ein Postamt im Zentrum einer Stadt mit 95.000 EinwohnerInnen unrentabel sein soll, ist nicht glaubwürdig. Das Sammeln von Unterschriften ist aus meiner Sicht nicht ausreichend“, so die Mandatarin, die in einer Gemeinderatsanfrage Bürgermeister Christian Scheider um eine Stellungnahme gebeten hat. „Er soll endlich tätig werden, Verhandlungen aufnehmen und die Postkontrollkommission anrufen!“, fordert die Grün-Mandatarin. „Wenn eine Filiale einmal geschlossen ist, ist es zu spät!“