Als "peinliches Trauerspiel" beurteilt der Grüne Landessprecher Rolf Holub die Vorgänge rund um die Ablehnung des von der Witwe des verstorbenen Stadttheater-Intendanten Dietmar Pflegerl vorgeschlagenen Laudators für die morgige Verleihung des Kärntner Kulturpreises. "Dieses Verhalten der Kulturabteilung, welches offensichtlich von LH Haider gesteuert wird, stammt aus der untersten Schublade. Wie klein, verbissen und engstirnig muss ein Mensch sein, der glaubt, selbst nach dem Ableben eines "Kontrahenten" diesen weiter mit geschmacklosen Mitteln bekämpfen zu müssen? Dass LH Haider nicht gewillt ist, einem Wunsch der Witwe Pflegerl zu entsprechen, unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit des ehemaligen Stadttheater-Intendanten", betont Holub.
"Trotz politischen Gegenwindes ist es Dietmar Pflegerl gelungen, über all die
Jahre hinweg künstlerisch und politisch Haltung zu bewahren. Somit ist
er – auch über die Grenzen seines eigenen Lebens hinaus – ein Vorbild für den
Kampf gegen Dummheit und Machtmissbrauch. Diesem ungebrochenen Widerstand
Pflegerls ist LH Haider eindeutig unterlegen. Daran wird LH Haider auch mit
seinem gegenüber dem Preisträger und seiner Witwe absolut unwürdigem Verhalten
hinsichtlich der Preisverleihung nichts ändern können", so Holub.
Evelyn Schmid-Tarmann, Kultursprecherin der Klagenfurter Grünen, erinnert in
diesem Zusammenhang noch einmal an eines der letzten Interviews
von Dietmar Pflegerl:
Bei dem, was ihn bedrücke, gehe es aber um mehr als um die Person Jörg Haider.
Es gehe auch um gesellschaftliche Entwicklungen, wie das "Zuschauen" und das
"Schweigen". Pflegerl: "Mir wurde immer vorgeworfen, dass ich dauernd meine
Goschn aufreißen würde. Aber warum tat ich das? Weil ich nicht vertragen kann,
wie Werte zerstört werden und darüber ein Mantel des Schweigens gehüllt wird."
Schmid-Tarmann: "Diese Worte sollen uns Vermächtnis sein, in Dietmar Pflegerls
Sinn zu agieren, Unrecht aufzuzeigen, nicht zu schweigen und den Traum vom
besseren und angstfreien Menschen weiter zu träumen."