Kein Platz für Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen und Diskriminierung sind heutzutage keine Tabuthemen mehr. Diskriminierungen werden aufgezeigt und gleiche Rechte und Chancen für Frauen werden von Frauen eingefordert. „Auch wenn sich die Situation der Frauen in vielerlei Hinsicht verbessert hat und insbesondere junge Frauen heute weit mehr Möglichkeiten offen stehen, zeigen uns aktuelle Zahlen, dass bis heute zu vieles nach wie vor unverändert geblieben ist. So sind Diskriminierung und Gewalt nach wie vor für zu viele Frauen Alltag!“, gibt Frauenreferentin StRin Maga Andrea Wulz zu Bedenken.<br /><br />Ein aktueller Anlass sorgt für Wirbel und erheblichen Protest der Frauenplattform: Der Innungsmeister der Kärntner Fleischhauer und Gemeinderatskandidat der ÖVP Raimund Plautz geriet in einem Klagenfurter Bordell in Streit mit einer Bardame, die infolge Verletzungen erlitt. Der Streit wurde geschlichtet. In der nächsten Gemeinderatssitzung soll Plautz, der nach der Gesetzeslage bislang als unbescholten gilt, als ÖVP-Gemeinderat angelobt werden.<br /><br />Klagenfurts Frauenreferentin Wulz forciert seit Jahren das „Projekt West“: „Frauen sind keine Waren. Wir beschäftigen uns schon seit langer Zeit mit Themen wie Frauenhandel und Prostitution!“ Gesichter der Gewalt gibt es viele, so sieht Wulz einer ihrer Hauptaufgaben in der Bewusstseinsschaffung, dass männliche Gewalt ein strukturelles und gesellschaftliches Problem, basierend auf den ungleichen Kraftverhältnissen zwischen Männern und Frauen, ist. „Politikerinnen und Politiker stehen in der Öffentlichkeit und haben eine gewisse Vorbildfunktion. Ob nun Raimund Plautz als Gemeinderat angelobt wird oder nicht, obliegt aber immer noch der Partei. Schließlich muss das die ÖVP verantworten können!“, kommentiert Wulz die bevorstehende Angelobung des Fleischermeisters.<br /><br />Für Frauenreferentin StRin Maga Andrea Wulz steht eines jedoch fest: „In punkto Gewaltprävention ist noch einiges zu tun! Die Ressourcen für die wissenschaftliche Grundlagenarbeit gehören aufgestockt, Gewalt- und Opferschutzeinrichtungen benötigen eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung, es sollte zu einem Ausbau der einschlägigen Ausbildung bei Exekutive und Justiz kommen, ein Aktionsprogramm gegen die Einkommensschere muss her sowie ein gesetzlicher Mindestlohn!“, fordert Wulz abschließend.