Die Diskussionen um die Umbenennung der so genannten Nazistraßen in Klagenfurt währen nun schon Jahre. Bereits letztes Jahr ist die dafür eingesetzte Historikerkommission zu einem klaren Ergebnis, nämlich einer Umbenennung, gelangt.
"Die Weigerung der ÖVP- und BZÖ-Stadträte eine Umbenennung vorzunehmen, kann nur als beschämend gewertet werden!", sagt die Sprecherin der Grünen Klagenfurt GR Angelika Hödl. "Das Argument, "nicht ausreichend Informationen" erhalten zu haben, ist mehr als fadenscheinig. Die Historikerkommission, bestehend aus Experten profunder Fachkenntnis, hat ein klares Urteil gefällt und eine dementsprechende Empfehlung für eine Umbenennung abgegeben", so Hödl.
Nach Ansicht von GR Reinhold Gasper muss mehr für ein Klagenfurter Geschichtsbewusstsein getan werden, das Klagenfurt in Bezug auf Erinnerungskultur gegenüber anderen Landeshauptstädten nachhinkt. "Wie ist es sonst möglich, dass bisher trotz mehrerer Anträge an die Ermordungen von Klagenfurter und Kärntner Juden an der Friedhofsmauer des jüdischen Friedhofs in Klagenfurt (St. Ruprecht) keine Gedenktafel an ihre Leiden und ihren Tod erinnert!" fragt sich GR Reinhold Gasper.
"Generell muss mehr für die Errichtung von Gedenktafel zur Erinnerung der Nazi-Mordopfer getan werden", so der grüne Hobbyhistoriker Gasper und fordert zwei konkrete Umsetzungen:
<ul><li>Eine Gedenktafel für sechs ermordete Landesabgeordnete sowie</li><li>Eine Gedenktafel für die auf dem Schießplatz am Kreuzbergl ermordeten Soldaten</li></ul>
GR Reinhold Gasper verlangt für die Kärntner Landeshauptstadt ein Zeitgeschichtemuseum, welches an die Geschehnisse im Zeitraum 1918 bis 1955 (Zwangsarbeit, Kriegsgefangene, Slowenenaussiedelung) erinnert.