Seit Bekanntwerden
des Wohnbauprojektes am Areal der ehem. Waisenhauskaserne pochen die
Klagenfurter Grünen für den Erhalt des bestehenden Kindergarten-Standortes „Du
& Ich“. Aus Grüner Sicht wurde bereits beim Verkauf durch die SIVBEG ein
Fehler begangen, denn aus dem seit 1951 bestehenden unbefristeten Mietvertrag
des Kindergartens wurde ein befristeter, dessen Mietrecht mit ca. 250.000 Euro
nun abgegolten werden soll. Aufgrund der Forderung der Ausschussvorsitzenden
Evelyn Schmid-Tarmann, das Gremium einzubeziehen, wurde für morgen der
Ausschuss für Kindergärten, Horte und Schulen einberufen.
„Noch bevor die Ausschussmitglieder einen Beschluss
fassen konnten, der als Empfehlung an den Stadtsenat gehen sollte, präsentierte
die zuständige Referentin Mathiaschitz heute schon ihren Entschluss: Der
Kindergarten „Du & Ich“ soll in neue Räumlichkeiten in der
Feldkirchnerstraße übersiedeln! Mathiaschitz kann nicht ohne gültigen
Beschluss, den schließlich noch immer der Stadtsenat fasst, diese Lösung öffentlich
kolportieren“, kritisiert GRin Schmid-Tarmann den „Alibi-Ausschuss“. Schmid-Tarmann: „Mathiaschitz
argumentiert mit rückläufigen Kinderzahlen. Das ist völlig absurd! Wir wollen
den Standort Waisenhauskaserne erhalten, denn allein beim Neubau der 180
Stadtvillen-Wohnungen muss angenommen
werden, dass doch einige Jungfamilien einziehen, oder sind dies alles
Vorsorgewohnungen?“
„Kollitsch muss
laut dem bestehenden Vertrag auf alle Fälle den Kindergarten am Areal der
Waisenhauskaserne neu bauen! Ist das nicht der Fall, so müsste der Kindergarten
ausziehen, das unbefristete Mietrecht abgegolten werden und der Kindergarten in
der Feldkirchner Straße um 2-3 Millionen Euro saniert werden!“, berichtet GRin
Schmid-Tarmann und fügt hinzu: „Baulöwe Kollitsch würde sich auf diese Weise
viel Geld ersparen. Im Gegenzug überlässt er der Stadt das Fleckchen Park, das
bisher der Kindergarten-Spielplatz war. Aus diesem kann er ohnedies keinen
Nutzen ziehen, denn die Fläche ist nämlich als Park gewidmet und lediglich 20
Euro pro m2 wert“, so die Grün-Gemeinderätin. „Die kolportierten
250.000 € für die Abgeltung des unbefristeten Vertrages bekommt der
Bauunternehmer durch den Verkaufserlös nur einer einzigen etwa 80 m2 großen
Wohnung wieder herein. Die Stadt zahlt in jedem Falle drauf“, legt
Schmid-Tarmann abschließend die Fakten auf den Tisch.