Kirschhofweg: Umstrittenes Bauvorhaben wird nun durch Zufahrt möglich

Klagenfurt (20.04. 2016) Im gestrigen Stadtsenat wurde gegen die Stimmen von Grünen und ÖVP ein Servitut durch das Landschaftsschutzgebiet Kreuzbergl so ausgeweitet, dass der Bau einer umstrittenen Wohnanlage am Waldrand ermöglicht wird. Berechtigte Einwände wurden ignoriert, kritisiert Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.

Seit Jahren setzt sich Schmid-Tarmann bereits für den Schutz des Naherholungsgebietes Kreuzbergl und den Erhalt des besonderen Charakters der Wohngegend im Stadtteil St. Martin ein. „Natürlich sind die Begehrlichkeiten groß, hier zu bauen – die Immobilienpreise sind dementsprechend hoch. Und wenn man eine Baugenehmigung ergattert hat, ist das Ziel die Gewinnmaximierung. Man möchte möglichst viele Wohneinheiten herausholen. Auch beim Bauprojekt Kirschhofweg/Kinkstraße geht es darum: An Stelle des bestehenden Einfamilienhauses waren ursprünglich sechs Wohneinheiten geplant“, berichtet Schmid-Tarmann.

„Neben der Bausünde, ein viel größeres Gebäude mitten in den Wald hinein bauen zu wollen, war das zweite Manko die fehlende Zufahrtserlaubnis durch das Landschaftsschutzgebiet Kreuzbergl. Auch AnrainerInnen liefen mit Einsprüchen gegen das Projekt Sturm: Der Kirschhofweg, über den die Zufahrt erfolgen soll, ist nur drei Meter breit und schon jetzt für den Begegnungsverkehr ungeeignet. Zudem weist er eine erhebliche Steigung auf und ist mit einer Verkehrsbeschränkung für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 t versehen.“

Trotz Einsprüchen wurde die Erweiterung des Servituts gestern mit den Stimmen von SPÖ und FPÖ beschlossen. „Es ist sehr enttäuschend, dass die Einwände ignoriert worden sind. In der Umgebung befinden sich nur alte, überwiegend sanierte Ein- und Zweifamilienhäuser. Da ist es auch kein annehmbarer Kompromiss, dass statt den geplanten sechs Wohneinheiten jetzt nur vier Wohneinheiten umgesetzt werden sollen. Verkraftbar wären hier am Waldrand maximal zwei Wohneinheiten. Grundsätzlich stellt sich da schon die Frage: Welches Interesse hat die Stadt, solche Wohnbauprojekte zu unterstützen, die noch dazu über das Landschaftsschutzgebiet Kreuzbergl erschlossen werden?“ fragt sich die Grüne Mandatarin abschließend.

Fotocredit: Schmid-Tarmann

Kirschhofweg