Was ist Tourismus? Eine Antwort auf diese Frage hätte Gemeinderätin Angelika Hödl gerne vom Tourismusamt der Stadt Klagenfurt. Grund: Dem Subventionsbericht des Jahres 2006 zu Folge, verwechseln der ehemalige Stadtrat Dieter Jandl und Vizebürgermeister Walter Zwick die Tourismusförderung mit der Sportförderung.
Fakten: Rund 680.000 Euro stehen jährlich an Subventionen für die Tourismusförderungen zur Verfügung. Aber zirka 70 Prozent der damit geförderten Vereine sind dem Sportreferat zuzuordnen. „Hier liegt offenbar eine Verwechslung vor. Herrn Zwick muss dringend erklärt werden, was man unter Tourismus versteht“, sagt Angelika Hödl besorgt.
Tourismusförderungen haben den Zweck, unterstützende Maßnahmen für Hotellerie und Gastronomie zu setzen. Weiters soll damit Werbung und Imagepflege für die Stadt bzw. für die Region betrieben werden. „70 Prozent in die Sportförderung zu investieren, ist nicht im Sinne des Tourismus. Dafür wurde extra ein Sportreferat eingerichtet, das immerhin ein zwei Millionen Euro Budget im Jahr zur Verfügung hat“, sagt Hödl.
„Vizebürgermeister Zwick argumentiert, dass auch Sportveranstaltungen die Nächtigungszahlen in Klagenfurt erhöhen würden. Belegt kann dies allerdings nicht werden“, so die Gemeinderätin. Hoteliers aus Klagenfurt sind überzeugt, dass die geförderten Sportvereinsmitglieder oftmals günstig in den Umlandgemeinden nächtigen. „Jede Nächtigung in Klagenfurt bringt der Stadtkasse eine Mehreinnahme an Tourismustaxe. Dafür kann man hoffentlich erwarten, dass auch wirklich der Tourismus damit gefördert wird. Jene Unternehmen, die außerdem die Fremdenverkehrsabgabe bezahlen, haben das Recht, dass diese Gelder auch im Bereicht des Fremdenverkehrs verwendet werden. Der Kunstturnclub oder die Österreichischen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zählen sicher nicht zu Tourismusorganisationen“, sagt Hödl, „Förderungen müssen korrekt nach Referaten getrennt werden!“.